Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
Ps 119,76
1. Advent. In Halberstadt wurde monatelang auf eine Theateraufführung von „Der Froschkönig“ zu gelebt. Schauspieler und Bühnenbildner haben alles gegeben, um für Jung und Alt eine Attraktion auf die Bühne zu bringen. Gestern Abend war Premiere und gleichzeitig sind die Lichter ausgegangen. Einstudiert und abgesagt. Sie wollten Lichter anzünden und Freude machen und sehen nur noch den Rauch der ausgeblasenen Kerze. Die erste Kerze, die wir heute anzünden ist eher mit Wehmut als mit Hoffnung verbunden. Was wäre, wenn wir nicht über den abgesagten Froschkönig trauen, sondern uns in der nun zweiten Extrem-Advents- und Weihnachtszeit bewusst machen würden, dass wir die Königskinder sind?
Stell dir vor, du zündest heute die erste Kerze an, um dich ganz bewusst an ein Versprechen zu erinnern, das dir zugesagt ist. Stell dir vor, du flüchtest nicht nur in eine schön zelebrierte harmonische Welt deiner Familie, um nicht an das alltägliche Spektakel denken zu müssen, sondern hältst inne, schaust in das Licht der Kerze und dir wird klar, dass du selbst dieses Licht bist. In der Welt kann es gar nicht dunkel werden, weil du da bist. Du hast die Gnade ein Königskind zu sein. In dir zieht der König ein, der als Licht in einer Krippe zur Welt kam. Kerze um Kerze gehen wir im Advent auf dieses Ereignis zu. Dein Trost ist nicht die nette Inszenierung von Weihnachten, die kreativ und lichtvoll gefeiert wird, sondern die Gnade zu verinnerlichen, dass dieses Christus-Licht längst in dir brennt. Besteige mit jeder Kerze die du nun anzündest deinen Thron und fange an zu leuchten.
Wenn diese Gnade in dir aufleuchtet, was macht das mit der Dunkelheit in der du stehst? Was würde das in dir auslösen, wenn du heute eine Kerze anzündest und du damit das Licht in dir anmachst? Ist das nicht Gnade?
Erlaube dir, ganz du selbst zu sein! Gott segne dich an diesem 1. Advent!