Du bist voll anerkannt

Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? Ps 94,9

Wieviel Schmerz liegt hinter der Aussage einer Frau: „Ich bin schon über zwanzig Jahre mit meinem Mann verheiratet und habe den Eindruck, dass er mich nicht sieht. Wir kommen gut miteinander klar, wir meistern unseren Alltag ordentlich und doch ist da ein Punkt, bei dem er nicht weiß, wie es mir wirklich geht, wie ich mich fühle und was mich in der Tiefe umtreibt. Ich sehne mich so sehr, nicht nur funktionieren zu müssen, sondern gesehen zu werden als die, die ich bin.“ Nicht wahrgenommen zu werden macht krank. Schon kleine Kinder buhlen um Aufmerksamkeit. Es tut uns weh, wenn wir von unserem Chef nicht wahrgenommen werden. Viele unserer Anstrengungen im täglichen Leben drehen sich allein darum gesehen zu werden. Selbst das „dagegen sein“ in einem Miteinander, kann ein Ringen um Aufmerksamkeit sein.

Wo wir gesehen werden geht die Sonne auf. Spüre einmal dem nach, wo du das letzte Kompliment bekommen hast. Da hat jemand deine Freundlichkeit wahrgenommen, oder wie du plötzlich auf jemand zugegangen bist, wo du eher wartest, dass du von anderen angesprochen wirst und hat dich dafür anerkannt. Das tut so gut. Das ist wie Balsam. Was wir überall suchen, ist ständig da. Der Balsam, der dich aufatmen lässt, liegt in jedem Atemzug. Jeder Moment ist davon getränkt, dich zu sehen und dich zu beleben. Der Atem, der jetzt in dich einströmt, ist der Gott, der dich sieht und hört und will, dass du bist. Du genießt in jedem Augenblick atemberaubende Aufmerksamkeit. Das Leben kennt kein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Du bist durch und durch gesehen.

Was würde sich entspannen, wenn der Druck gesehen zu werden wegfällt? Wie fühlst du dich damit, in allem anerkannt, gehört und gesehen zu sein?  

Erlaube dir, ganz du selbst zu sein! Gott segne dich!

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