Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.
Ps 48,10
Wir haben gelernt in Gegensätzen zu denken. Oben oder unten, rechts oder links, hell oder dunkel, gut oder böse, richtig oder falsch. Unser limbisches System im Gehirn sucht nach schnellen, einfachen Antworten. Ein schnelles Urteilen über einen Menschen oder eine Sache ist für uns normal. Impfen ist entweder vorteilhaft oder die Manipulation einer Gesellschaft. Wir denken in entweder und oder. Wenige machen sich die Mühe, einer Sache wirklich auf den Grund zu gehen, um vielleicht dem nachzuspüren, was hinter dem steckt, was mich am anderen aufregt.
Wer mit Meditation vertraut ist, hat sicher erlebt, wie hingebungsvolles Nachdenken in Räume führt, die wir im alltäglichen Denken nicht wahrnehmen. Wir gedenken deiner Güte, geht an die Essenz. Da betritt das Denken einen urteilsfreien Raum. Es entsteht ein Rückerinnern an den Ursprung des „alles war sehr gut“. Das Reflektieren von Güte führt unmittelbar an das Herz Gottes. In diesem Erinnern betritt ein Mensch heimatlichen Boden. Er fängt an im Haus Gottes zu atmen. Er wird selbst zum Tempel Gottes. Das Erinnern an Güte löst alle festgelegten Denkschemen auf und kommt voll im hier und jetzt an. Da darf alles sein wie es ist. In diesem Gedenken erfährt sich der Mensch als ein Ganzes mit Gott. Es gibt kein entweder Gott oder Mensch, sondern einen Tempel, der mit Güte erfüllt ist und sich in allem widerspiegelt.
Da ist die ganze Welt in dir und du bist die ganze Welt, weil jedes Atom die ganzen Informationen der Schöpfung in sich trägt. Alles in dir und um dich ist Tempel Gottes. Wo du der Güte gedenkst, wird der andere ein Teil von dir. Da hat die ganze Welt, die du im Außen erlebst mit dir zu tun. Erinnere dich daran, dass du ein Tempel Gottes bist.
Wie sieht dein Tag aus, wenn du ein heiliger Tempel voller Güte bist?
Steh auf und sei frei! Gott segne dich!
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