Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barherzige Herr.
Ps 111,4
Ein Mitbruder geht regelmäßig in unsere Blumenmühle, um dort die 1 ha großen Parkanlagen fit zu halten. Für ihn ist dieses Paradies immer mit Arbeit verbunden. Da Reisen zur Zeit noch nicht ging, verbrachte er dort seinen Urlaub. In den Vorjahren war Ausspannen ständig mit Unkraut jäten verknüpft. Doch dieses Mal berichtete er von einem „Genießer-Urlaub“. Er öffnete morgens das Fenster und wurde von einer durchs Herz gehenden Lichtstimmung über Park und See erfasst. Das machte „Klick“. In diesem Moment erlebte er nicht seinen Arbeitsplatz, sondern ein Wunder.
Wie oft fokussieren wir das Unkraut in unserem Leben? Wir gehen voll und ganz in unserem alltäglichen Geschäft auf. Zu selten ist dieser magische Fensterblick, der alles mit anderen Augen sehen lässt. Unser Blick hat sich auf das festgebissen, was er sieht und was er als seine unveränderliche Wahrheit betrachtet. Wir sind oft blind geworden für die Wunder, von denen wir umzingelt sind, die uns in unserem jetzigen Augenblick eine viel umfassendere Welt erschließen wollen. Wenn Gott uns ein Gedächtnis seiner Wunder gestiftet hat, lädt er uns ein, das Fenster in Richtung seines traumhaften Wunderwirkens zu öffnen. Es ist die Einladung über dem, auf das wir verbissen schauen, offen zu werden, für den Geist, der unseren Geist erheben will. Es will uns mehr zufließen, als wir je erarbeiten können.
Du bist eingeladen, dein Leben viel mehr als ein Empfangen zu begreifen. Ständig will ein Fenster aufgehen, durch das Morgenlicht einströmt und dich in eine ganz andere Welt entführt. Sei in jedem Moment offen für das Wunder, das sich jetzt in dir ereignen will.
Wo ist es an der Zeit, über meinem Unkraut das Fenster aufzureißen?
Steh auf und sei frei. Gott segne dich.
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