Wie Schlimmstes großartig wird

Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der Herr hat es nicht getan?
Amos 3,6

Wenn wir Schmerzen haben, wollen wir sie gerne so schnell wie möglich wieder los werden. Eine Frau verlor immer mehr ihr Augenlicht und drohte zu erblinden. Die Situation veranlasst jeden normalen Menschen in Panik zu verfallen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, den Abbau aufzuhalten. Sie akzeptierte dass sie kaum noch sehen konnte. Sie fand ein volles Ja zu ihrem Leid, bis durch einen Eingriff alles besser wurde. Auch wenn die Besserung nicht eingetreten wäre, war sie stimmig mit sich selbst.

Dort wo wir unser Leid anklagen und Gott gerne die Schuld in die Schuhe schieben, über dem, was wir alles ertragen müssen, ist die Passion Christi der Generalschlüssel. Zentrum des christlichen Glaubens ist der leidende Christus. Darin verbirgt sich eine der größten Lebensweisheiten, deren sich die wenigsten bewusst sind. Das Geheimnis liegt darin, Leid bewusst zu bejahen, Leiden regelrecht zu umarmen, sich zu erlauben, im Leiden verbrannt zu werden. Christus ist der Archetypus von Mensch, der sich dem Leiden völlig ergibt. Es ist ein Bild dafür, dass wenn einem Leiden widerfährt, bewusst zu leiden. Das ist die Botschaft des Kreuzes, wie das Leiden genutzt werden kann. Wenn ich bewusst leide, kann ich sagen: Ich leide mit Christus. In dem ich das tue, heißt es in der christlichen Mystik, erhebt sich der Geist Christi in mir. Was dann bleibt, ist die Auferstehung des Göttlichen im Menschen. Das Kreuz ist Folterwerkzeug und Pforte zur Freude.

Damit kann das Schlimmste deines Lebens, zum Großartigsten des Lebens werden. Es ist nicht selten, dass dein größtes Übel, dein Durchbruch ist. Das Wunder der Auferstehung ist in Freude verwandeltes Leid.

Welches Licht, welche Schönheit, welche Liebe darf in mir auferstehen, wenn ich mein Leid umarme?

Gott segne dich mit voller Hingabe.

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2 Responses

  1. Viktor Frankl, ein Wiener Psychiater, der den Holocaust überlebt hat, ging sogar noch weiter, indem er den Menschen riet ihren psychischen Schmerz und ihre Leiden als ihren Lebenssinn anzusehen, den sie bestmöglichst erfüllen sollten, anstatt darüber zu klagen.
    Die Dummen seiner Patienten sagten: „welch ein Blödsinn“, doch die Weisen sagten: „Ja, diese Herausforderung will ich annehmen“.
    Ich durfte diesen unglaublich weisen und liebevollen Menschen in den 80ern kennenlernen, und seinen Erzählungen lauschen, und war bis über beide Ohren in ihn verliebt. 😳

    1. Ja, ich liebe auch den Satz von ihm: „Es gibt in dieser Welt viel aufzuleiden.“
      Du Glückspilz, schön, dass du ihn noch persönlich kennenlernen durftest. Das war mir leider nicht vergönnt. Ich lebe mit seinen Büchern und aufgezeichneten Vorträgen.
      In diesen Mann kann man sich nur verlieben. 😍❤👍

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