Folge dem göttlichen Funken

Das Verlegerehepaar Burkert Yvonne und Stefan (links) und Susanne Neudeck (r.) haben Bruder Theophilos zu dem Buch motiviert und ihn bei dem Projekt unterstützt.
Foto: Mara Sander

Es mag zunächst etwas gegensätzlich klingen, wenn der Dettinger Blumenmönch Bruder Theophilos dazu auffordert „sei ruhig unvernünftig“. Diesen Titel hat er für sein erstes Buch gewählt, das tägliche Mut-Mach-Worte neben seinen Fotos von besonderen Blumen beinhaltet.

 
Gleichzeitig ruhig und unvernünftig zu sein ist in diesem Fall gleichzusetzen mit Ruhe bewahren trotz Krisen und Gefühlschaos, statt hektisch oder verzweifelt zu reagieren, „sich auf das Urvertrauen im Leben zu besinnen“, erklärt der Autor dazu.
 

Wo du vernünftig bleibst, verzichtest du auf die Unverschämtheit,  die eine Arche in der Wüste bauen könnte.“

 
Entschleunigung tut gut
Die Coronakrise sei nur ein Beispiel dafür, dass die damit verbundene Entschleunigung im Alltag auch gut tun kann. Plötzlich merke man, Dinge Wert zu schätzen oder zu vermissen, die bisher als selbstverständlich angesehen wurden – vom Einkauf bis zu Veranstaltungen. Ruhe statt Stress könne Kreativität freisetzen und dadurch „Sinn zu finden für etwas, für das wir da sind.“ Darum lautet auch der vollständige Titel mit Untertitel „Sei ruhig unvernünftig und folge dem göttlichen Funken!“
 
Vom Schreiner zum Mönch
Das hat Bruder Theophilos übrigens schon selbst einmal gemacht, indem er als gelernter Schreiner sein Leben auf den Kopf stellte und Mönch wurde, weil es ihn dazu drängte. „Diesen Schritt habe ich nie bereut, es ist meine Berufung.“ Dass einige Menschen in seiner Umgebung das unvernünftig fanden, irritierte ihn dabei nicht.
 
„Wo du vernünftig bleibst, hält dich die Vernunft gefangen. Du verzichtest auf die Unverschämtheit, die eine Arche in der Wüste bauen könnte“, so der Blumenmönch, der gern mal „frech und unvernünftig“ denkt und handelt, wenn er im Gottvertrauen Wege geht. Die sind manchmal unwegsam, aber immer zielführend.
 
Die Idee zum Buch gab es zwar schon länger, weil immer wieder Leser der Mut machenden täglichen Impulse auf der Webseite der Blumenmönche fragten, ob es die auch als Buch gebe. Doch erst Corona mit dem Lockdown ließ den Blumenmönch aus der Ruhe heraus „unvernünftig“ werden und sein erstes Buch verfassen.
 
Das Risiko der Finanzierung konnte er durch Vorbestellungen reduzieren, und das Verlegerehepaar Stefan und Yvonne Burkert aus Gomaringen war sofort vom Projekt begeistert und schlug die Illustration mit den Blumenfotos des Hobbyfotografen und Autors vor. Die Fotos erfreuen und berühren die Seele, bergen manche Geheimnisse wie schon allein das Umschlagfoto. In der Spirale der Passionsblume vor dem Hintergrund einer Mohnblüte erkennt kaum jemand auf Anhieb aus diesem neuen Blickwinkel, um welche Blumen es sich handelt. Das ist symbolisch dafür, dass ein Perspektivwechsel neue Einsichten geben kann. Das Buch ermutigt dazu, auch in Krisenzeiten nicht zu verzagen, sondern etwas Positives zu entdecken.
 
„Ein tolles Erlebnis. Ich habe nicht geglaubt, dass das Buch ein solcher Erfolg wird“, so Bruder Theophilos zum Abverkauf von fast der Hälfte der Auflage von 1500 Exemplaren innerhalb der ersten fünf Wochen trotz des Lockdowns.
 

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