Der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.
Ps. 100, 5
Charme ist wie ein Generalschlüssel. Damit springt fast jede Türe auf. Ein charmanter Verkäufer, erobert Herzen im Sturm. Er gibt jedem Kunden das Gefühl, der wichtigste Mensch auf der Welt zu sein. Seine Freundlichkeit lässt Augen funkeln und verbreitet Wohlwollen, das den Atem tiefer werden lässt. Freundlicher Charme ist das Getriebeöl zwischen Motorblock und Kolben, das zwei getrennte Elemente verbindet und zu Höchstleistung bringt. Menschen, die keine Freundlichkeit erfahren, werden hart, fahren fest und bekommen einen Kolbenfresser. Freundlichkeit ist die Sprache, die Taube hören und die Blinden sehen, sagt Mark Twain.
Gott ist der absolute Charmeur. Sein Charme ist das Bindemittel, das Himmel und Erde verbindet. Dieser Austausch der beiden Welten wird durch Freundlichkeit zusammengehalten. Ununterbrochen sind da wohlwollende Worte, die zum Aufstehen bewegen. Da sind die freundlichen Hände, die sich unter müde Köpfe legen. Es sind Arme, die Lasten abnehmen. Gönnerhafte Zuneigung deckt den Tisch, im Angesicht totaler Ablehnung und Menschen, die einem übel mitspielen. Es ist der Charme Gottes, der uns leben lässt, mit dem wir überhaupt Mut haben, im Chaos Freude zu empfinden. Charme oder Freundlichkeit steht im hebräischen für Gnade. Weil Gott so freundlich ist, sind wir von Gnade umspielt, die ewige Zukunft garantiert.
Diese Charmeoffensive ist unsere Wirklichkeit. Die Wahrheit ist, dass das Getriebeöl nie ausgeht. Dort wo wir heiß laufen, wo es anfängt zu qualmen und stinken, braucht es einfach wieder einen Schluck Freundlichkeit. Damit können wir Miteinander in Gang halten.
Wo kratzt mein Getriebe und wie könnte ich etwas Charme nachfüllen?
Gott segne dich.
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