Lob hinausläuten

Wo man singt, da lasst euch ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.

„Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“
Ps. 103, 1

Beim Gott loben schwappt das Herz über. Da platzen vor Begeisterung alle Nähte. Gott zu loben ist das Markenzeichen der Christen. Wo ein Lob auf den Lippen steht, geht eine außergewöhnliche Erfahrung voraus. Gott in seinen mächtigen Taten zu erleben, wie redet, hört, liebt, schenkt, segnet, begnadet, heilt uns erlöst, wie es auf unserer schweren Gott-Vater-Glocke steht, kann keinen Menschen unberührt lassen. Er mischt sich ständig aufbauend in unser Leben und die Geschichte ein. Er mischt sich ein, er hat nicht resigniert, er lässt den Dingen nicht ihren Lauf. Gott ist da, ist anwesend, bei unserem Beten, bei unserem Stöhnen, bei unserem Leiden. Gott hört das Geschrei der Gefolterten, das Klagen der Hungernden, ihn schmerzt die gebeutelte Schöpfung, der stumme Schrei der abgetriebenen Kinder. Er hört die Anbetung der Glaubenden oft mitten in der Nacht. Nichts geht ihm verloren. Da ist kein Augenblick, der nicht seine Gegenwart atmet. Wer solch einen Gott erkennt, kann nur vor Dankbarkeit überlaufen. Da klingen innerlich alle Register. Da wird das Leben zum Klang, zum Flötenspiel, zu einem immerwährenden Gesang. Dankbarkeit wird zur Lebensmelodie. Ein Mensch, der Gott erfährt, kann nicht stumm bleiben. Bei den Jüngern heißt es: Sie lobten Gott mit Freuden und mit lauter Stimme, über alle Taten, die sie gesehen hatten.

Wenn wir oft in unsere Kirchen schauen, unsere Gemeinden betrachten, scheinen viele Glaubende nicht viel von den guten Taten gesehen zu haben. Wer nichts sieht, kann auch nicht jubeln. Wer nicht die guten Werke wahrnimmt, bleibt ein gefrusteter Trauerkloß. Unsere Gesichter verraten was wir gesehen haben. Wo das Lob und die Freude verschwunden ist, ging der Blick für Gottes Wunderwirken verloren. Wo die Anbetung schwach wird, ist der Kummer größer geworden. Wo der Klang unseres Lebens nachlässt, der Glanz in den Augen trübe wird, der fröhliche Gesang verstummt, sind die Sehgewohnheiten für die großen Taten Gottes eingeschränkt. Wo Gott alles und in allem ist, lobt die Schöpfung. Da freut sich die Schar der Erlösten. Da ist Lob nicht zurückzuhalten. Das berührt werden von Gott, entzündet das Lob, die Anbetung und Freude. Stumme sind demnach Unberührte.

Daher schmerzt es uns gerade als Bruderschaft, dass unsere große Gott-Vater-Glocke schweigt. Seit einem halben Jahr kann sie nicht mehr loben. Weil das Joch durch einen Materialfehler einen Riss aufweist, musste sie aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden. Jetzt haben wir eine Glocke, die dafür schwingen soll, Gottes Guttaten hinauszuläuten und sie gibt keinen Ton von sich. Wir wollen nun Leute gewinnen, denen es ein Anliegen ist, dass das Lob wieder erklingt. Die Glocke soll wieder ihren Auftrag wahrnehmen und das Handeln Gottes, über das ganze Tal hinweg in den Herzen der Menschen klingen lassen. Jeder kann dieses Loben und Danke sagen unterstützen.
Wo das Lob erklingt, sind wir im Einklang mit dem Wunderwirken Gottes.

Wie groß ist unsere Freude, wie laut unsere Stimme, wenn sie von den großen Taten Gottes berührt wurden?

Auslegungen für jeden Tag
Gott-Vater-Glocke der Blumenmönche
https://brtheophilos.wordpress.com/category/predigt/tageslosungen/

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