Die Türe bleibt offen

Eine große Persönlichkeit lässt sich durch nichts beirren.

„Der Herr verstößt sein Volk nicht um seines großen Namens willen.“
1.Sam. 12, 22

Wo das Tischtuch zerschnitten ist, hat die Schwachheit gesiegt. Menschen haben die Eigenschaft, wenn´s dick kommt das Trennende hervorzuheben. Da gibt es tausend Gründe, weshalb harte Schnitte gezogen werden. Der Herr verstößt nicht. Gott kennt keinen Schlussstrich. Bei ihm ist eine Verbindlichkeit, die alles menschenmögliche in den Schatten stellt. Ohne Wenn und Aber steht er selbst zu dem, der ihm ins Gesicht schlägt. Auch die größte Enttäuschung kann ihn nicht abschütteln. Sein Volk kann halsstarrig und dickköpfig sein wie es will, Gott lässt sich davon nicht erschüttern. Was zu ihm gehört, für das steht er gerade, auch unter widrigsten Bedingungen. Was sein ist, bleibt sein. Wer so steht, hat Format. Das hat nichts mehr mit menschlicher Größe zu tun. Dahinter steht ein Name, der über alle Namen ist. Wunderbar Rat, Kraft Held, ewig Vater Friedefürst. Ein Name, so hart wie Granit und so butterzart wie die Liebe einer Mutter. Was Gott liebt, kann er nicht loslassen. Was er liebt, kann kein Hass aus seinen Armen reißen. Sein Ja-Wort ist so endgültig, dass es für alle Zeiten gilt. Dieses Ja kann durch nichts umgestoßen werden. Einmal Ja, immer Ja. Dieses Ja bohrt sich durch alle Erniedrigung, durch alle Demütigung, durch alles Nein der Welt. Es ist ein königliches Ja in alle Armseligkeit hinein. Nach der Sintflut hat sich Gott geschworen: Nie wieder werde ich alles Leben auslöschen, wie ich es getan habe! Genau dort wo er mit Dreschflegel in die Welt ziehen müsste, kommt er als Kind. Er geht in allem Trennenden den Weg des Verbindenden. Er kann es nicht lassen gnädig zu sein. Er knüpft an den Bruchstellen an. Komme was da wolle, selbst unser größter Blödsinn, kann uns nicht aus seiner Hand reißen. Sein Erbarmen ist größer als sein Richten. Die zu seinem Volk gehören, die den Christus im Namen tragen, kann kein Verdammen mehr schrecken. Wo der Herr nicht verstößt, klagt er nicht mehr an. Dieser Glaube befreit von aller Selbstanklage. Wo Gott nicht mehr anklagt, brauchen wir uns schon lange nicht mehr anklagen. Dass er nicht verstößt, nimmt alle schweren Steine vom Gewissen.

Damit sind wir frei von jeglichem Duckmäusertum. Nicht verstoßen sein lässt aufatmen. Da steht einer hinter uns, gerade dort wo wir schwach sind, wo wir Schuld auf uns laden, wo wir anderes verdient hätten. Das lässt uns als aufrechte und befreite Sünder leben. Da haben die nagenden Vorwürfe in uns keine Stimme mehr. Jede Art von Schuld und Lieblosigkeit bindet uns in diesem Moment noch viel enger an die Gnade. Schuldig werden trennt nicht mehr die Gottesbeziehung, sondern belebt sie. Durch das nicht verstoßen sein ist ständig die Türe offen. Je mehr wir schuldig werden, umso größer wird uns Christus. Das macht uns natürlich und entspannt.

Was sollte unser Leben noch bedrohen können, wenn wir unser eigenes Versagen nicht mehr zu fürchten brauchen?

Auslegungen für jeden Tag
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