Dankbar ohne Zittern

Es ist gewaltig, ein Leben zu führen, das umsorgt ist.

Er wird dich mit deinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.“
Ps. 91, 4

Das hört sich nach noch größerer Sicherheit an, als der Schutz eines Atombunkers. Ein Zusage, die keine Wünsche offen lässt. Gott, der Adler, der sein Nest beschützt. Wer einen Adler kennt, weiß, wenn das Adlerauge einen Eindringling erkennt, ist für den nicht gut Kirschen essen. Adlerhorste sind schärfer bewacht als die mächtigste Festung. Gar nach einem Adler-Jungen greifen wollen, das schafft kein Mensch mit bloßen Händen. Worauf ein Adlerflügel liegt, hat kein Junges darunter, weder Hitze noch Hagel zu fürchten. Adlerflügel sind eine Lebensversicherung. Das Junge kann sich allen Widerständen zum Trotz unbekümmert entwickeln. Es ist versorgt und unantastbar. Diese Zusage gilt den Glaubenden. Was Gott im Auge liegt und mit seinen Fittichen zudeckt, hat ausgesorgt. Da kann das zitternde Herz entspannen. Da entkrampft sich die Furcht vor dem Schicksal. Ein Adlerjunges kann sorglos zu einem mächtigen Greifvogel werden, der irgendwann majestätisch durch die Lüfte schwebt. Die Zuflucht der Glaubenden, können die größten Stürme nicht überwinden. Paulus verdichtet diese Zusage noch: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Es ist ausgeschlossen, dass das Gott für uns, durch irgendein Unglück abgeschwächt wird. Selbst wenn ein Weinbauer durch das Umkippen seiner Fräse sein ganzes Bein verloren hat, ist das keine Widrigkeit, die ihn aus dem Schutz Gottes reißt. Gott ist für uns, komme was da wolle. Das ist das, was ein Dietrich Bonhoeffer in seinen „Von guten Mächten“ besungen hat: „Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand.
Bonhoeffer hat das so gelebt, bis zu seiner letzten Stunde im KZ Flossenbürg. Der Glaube lebt aus dem Geist des Lebens, der sich allem Sterben widersetzt. Dankbar ohne Zittern, kann nur der Umborgene sein, der mit Fittichen zugedeckt ist. Den schweren Kelch des Leids erhebt der, der weiß, das Kreuzwege, Erlösungswege sind. Aus dem bitteren Kelch trinkt der, dessen Heil ihn daraus zufließt. Wo die Flügel über uns ausgebreitet sind, will Gott nicht nur unser irdisches Dasein retten, er will uns als Ganzes. Darum wird der größte Schaden uns nicht schaden, sondern unter dem Schutz des Höchsten zu unserem Heil dienen. Wir können sicher und aufrecht gehen, auch wenn die Welt zusammenfällt.

Können wir unter solchen Fittichen, nicht all das Übel unserer schweren Tage, dankbar und ohne Zittern aus seiner guten und geliebten Hand nehmen?
Wenn Gott für uns ist, wer kann dann wider uns sein?

Auslegungen für jeden Tag
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