Führung füllt Netze

Gute Führung hat Abstand zum täglichen Getriebe und sieht daher mehr.

„Nach dem Wort des Herrn brachen die Israeliten auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich.“
4.Mose 9, 18

Das Wort führt ein ganzes Volk. Da ist ein Führungsinstrument mit höchster Qualität. In dieser Führung liegt Überblick eines fernen und doch gegenwärtigen Gottes. Gott hat solch einen großen Abstand zur Geschichte der Menschen, dass er alle Zusammenhänge im Detail erkennen kann. Für großartige Führung braucht es Distanz. Ein guter Unternehmer ist nicht mitten im Gewühl seiner Arbeiter, sondern muss von außerhalb auf seinen Betrieb schauen, um die Gesamtzusammenhänge im Auge zu behalten. Er arbeitet nicht „im“, sondern „am“ Unternehmen. Wenn aus dieser Sicht ein Wort kommt, hat das ein ganz anderes Gewicht. Da hat einer den Durchblick, den der an vorderster Front nie haben kann. Er ist dazu viel zu sehr von seinen Alltäglichkeiten umringt und behaftet. Durch den der den Überblick hat, werden die Arbeiter, das Volk, der Geführte, in immer neue Perspektive gestellt, die er nicht kennt und nicht für möglich hält. Da führt ein Wort von ganz anderer Güte. Was von diesem Wort kommt ist nicht immer angenehm und auch nicht unbedingt das, was wir von ihm denken. Es kann unsere Realitäten ganz schön auf den Kopf stellen. Da werden alle bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse eines besseren belehrt. Als die Jünger eine ganze Nacht lang gefischt und nichts gefangen haben, forderte Jesus sie auf nochmals hinauszufahren. Für hochkarätige Fischer, die ihr Handwerk gelernt haben ein absoluter Affront. Sie waren Spezialisten ihres Fachs und schließlich keine Dummis. Doch Petrus sagt: Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. Es stellt sich selbst und sein ganzes gelerntes Fachwissen infrage. Er lässt sich von einem Nichtfachmann konfrontieren und erfährt, wie das Wort die Netze fast zum Zerreißen bringt. Das Wort bringt Fakten ins Spiel, die weit über unserem Horizont liegen.

Wo das Wort führen will, braucht es keine Menschen die besser wissen wie´s geht. Es sucht nach Menschen, die Vertrauen fassen und sich in ihrem Denken unterbrechen lassen. Es sucht die Glaubenden, die ihren Horizont, von der Dimension des Wortes aufbrechen lassen. Da gilt es Wege zu gehen, die wir nicht kennen und sogar für völlig unmöglich halten. Da kann es sogar sein, dass wir zu Wegen aufbrechen, bei denen uns die Haare zu Berge stehen und sich ein rumorendes Gefühl im Magen einstellt. Ein Mensch, der vom Wort geführt ist, ist nicht mehr unbedingt everybodys darling. Wo das Volk auf das Wort hin aufbricht und sich lagert, hat das nicht viel mit dem zu tun, was wir verstehen und was wir aus unserer Sicht heraus als richtig betrachten, es hat jedoch immer mit vollen Netzen zu tun. Führung durch das Wort ist nicht in erster Linie menschenkonform, es zeigt den umfassenden Weitblick eines grenzenlosen Gottes. Wo uns das Wort trifft, fordert es uns zu Taten heraus, die gegen unsere Gewohnheit gehen. Es ist hoch spannend sich auf solch eine Führung einzulassen, weil sie das Volk in das verheißene Land führt.

Warum tun wir uns oft so schwer, uns geschmeidig und willig von diesem Wort führen und unterbrechen zu lassen?

Auslegungen für jeden Tag
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