Unter allen Umständen sinnvoll

Der Mensch ist weit mehr als nur das Ausleben seiner inneren Triebe und Spannungen, oder das Opfer sein, aus den Verkettungen von Ereignissen, die auf ihn einströmen.

Das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.“
Jer. 31, 33

Wo Gott einen Bund schließt, unterscheidet sich der Mensch von allen anderen Lebewesen und der ganzen Schöpfung. In diesem Bund verheiratet sich Gott mit seinen Geschöpfen. Er wird ein Teil von ihnen und definiert sich über diese Beziehung. Seinen ganzen Lebenswillen investiert er in diese Beziehung. Sein freiheitliches Denken legt er in den Lebenswillen des Menschen. Wo er sein Gesetz in Herzen schreibt, ist der Mensch neu konfiguriert. Da wird göttliche Software zum Betriebssystem. Da gilt das Gesetz der Liebe, der Barmherzigkeit und die Kraft der Auferstehung. Wo er dieses Gesetz in unseren Sinn schreibt, ist kein Mensch mehr ein Gefangener seiner selbst. Da kommt zum Ausdruck, welch eine starke Macht in uns lebt. Da wird das Leben von Grund auf durch diesen Bund sinnvoll. Gott schreibt den Sinn in die Existenz des Menschen. Damit wird er liebes- und hingabefähig. Der Mensch geht darin auf, sich an eine Sache hinzugeben, oder an einen Menschen zu verschwenden. Er wird dadurch selbst zum Schöpfer und Liebhaber des Lebens. Er erfährt seinen Sinn, indem er von sich selbst wegsieht und auf etwas anderes zugeht. In dieser schöpferischen Selbstverschwendung liegt die größte Sinnhaftigkeit. Wo dieses Gesetz in den Menschen gelegt wird, ist der Mensch unabhängig von allen äußeren Umständen. Da ist das Leben auch in tiefstem Leid noch sinnvoll.

Da hat ein junger Mann, bei einem Starkstromunfall solche Verbrennungen erlitten, dass ihm die Ärzte im OP mit Tränen in den Augen, beide Arme und beide Beine abnehmen mussten. Unter psychotherapeutischer Begleitung entdeckte er danach den Sinn seines Lebens. Mit einem Holzstäbchen im Mund konnte er auf einer Tastatur schreiben und damit Querschnittspatienten trösten und vom Selbstmord abhalten. Der Sinn fängt dort an wo Arme und Beine aufhören. Der Mensch ist niemals das Opfer seines Schicksals, seiner schlechten Erziehung, einer unharmonischen, spannungsgeladenen Gemeinschaft. Wer irgendwelchen widrigen Umständen, die Schuld gibt, dass sein Leben sinnlos ist, hat noch nicht erkannt, dass ihm der Sinn ins Herz geschrieben ist. Es ist eine gewaltige Irrlehre der Psychologie, dass der Mensch das Opfer seiner schwierigen Kindheit ist, oder unter einem unversöhnten Vater-Sohn-Komplex leidet, oder irgendwelche schicksalshaften Umstände für eine unglückliche Entwicklung verantwortlich sind. Es ist uns ein Sinn ins Herz geschrieben, das ist dieser starke Bund, der keine Ausreden zulässt, in der größten Krise seine Verantwortung wahrnimmt und zur Liebe fähig wird.

Wenn solch ein unverbrüchliches Lebensgesetz in uns lebt, weshalb schreiten wir nicht unter allen widrigen Umständen zu einem sinnvollen Leben durch?

Auslegungen für jeden Tag
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