Quittiere mit Gänseblümchen

Weshalb sollten wir Unrecht fürchten, wenn Gott zu den Seinen steht?

Josef blieb im Gefängnis, aber der Herr war mit ihm.“
1.Mose 39, 20, 21

Selbst die Intrige von Potifars Frau, konnte den angesehenen Josef nicht ins Unglück stürzen. Zu Unrecht saß er im dunklen Verlies, aber der Herr war mit ihm. Welch herrliche Kontraste. Stockfinster und doch strahlte ein Licht. Eigentlich war Josef als ehrwürdiger, glaubender Mensch ein Pechvogel. Seine eifersüchtigen Brüder verkauften ihn als Sklave nach Ägypten. Dort machte er sich durch sein vorbildliches Verhalten bei einem hohen Beamten einen Namen, bis er wegen seiner Standhaftigkeit, bei dessen Frau in Ungnade gefallen ist. Hochbegabt landete er unschuldig im Kerker. Menschlich eine Tragödie, wenn das ABER Gottes nicht wäre. Das Unrecht hat seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wo Gott mit Josef war, konnte kommen was wollte. Am Aber Gottes zerschellt die Finsternis. Für einen glaubenden Menschen gehen in der verkommensten Situation nicht mehr die Lichter aus. Die Gottesgegenwart lässt sich nicht wegsperren, in den Brunnen werfen oder mit der Falschheit der Menschen entkräften. Die Gottesgegenwart ist ein Bollwerk gegen alles Unrecht der Welt. Josef blieb im Gefängnis und konnte dabei gelassen bleiben. Die erfahrene Ungerechtigkeit auf verschiedenen Ebenen konnte ihn nicht in Verzweiflung stürzen. Er hatte kein Problem mit der Zeit, die ungenutzt verstrichen ist. Der Glaube weiß: Gottes Stunde kommt. Für ihn war in der größten Verlassenheit Gott ganz nah. Wo alle Menschen sich zurückzogen, war er von der Gegenwart Gottes erfüllt. Er brauchte nicht um sein Recht zu kämpfen, weil Gott den Weg frei macht. Wir kennen den Verlauf der Geschichte, die ihn dann in einer völkischen Hungersnot zum zweitmächtigsten Mann Ägyptens machte.

Für den Glaubenden scheint immer in der größten Finsternis ein Licht. Wir haben kein Übel zu beklagen, in dem Gott nicht gegenwärtig wäre. Warum sollte der Unfrieden, der über uns hereinbricht, uns in Unruhe versetzen? Gottvertrauen bringt die stürmischen Wellen der erfahrenen Ungerechtigkeit zur Ruhe. Der Glaube verwandelt die inneren Stürme, die um das eigene Recht kämpfen wollen. Das ganze Brodeln und innere Aufbäumen, das sich gegen die Peiniger richtet, quittiert der Glaube mit einem Gänseblümchen. Wo der Herr mit uns ist, ist das Recht und der Friede auf unserer Seite. In der größten Finsternis geht dem Glaubenden der Morgenstern auf. So sind wir im Unrecht mitten im Recht. Dann ist die Ungerechtigkeit auf dem Weg in den Kerker.

Um was wollen wir kämpfen, wenn der Herr mit uns ist?

Auslegungen für jeden Tag
www.ebk-blumenmönche.de
https://brtheophilos.wordpress.com/category/predigt/tageslosungen/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert