Grundlagen verlassen, versenkt das Boot

In aller Orientierungslosigkeit braucht es eine klare Ansage, wo der Weg lang geht.

„Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott und sonst keiner mehr.“
Jes. 45, 22

Machtworte aus der Chefzentrale. Sie ergehen an das Gottesvolk in der Fremde. Autoritäre Worte, denen sich ein mündiger Christ, in einer pluralen Gesellschaft ungerne stellt. Der Absolutheitsanspruch von „ich bin Gott“ zeigt, dass die Menschen allgemein und selbst die Glaubenden damit ein Problem haben. Als „Heimatvertriebene“ lernt das Gottesvolk fremde Kulturen, andere Religionen und Lebensauffassungen kennen, die durchaus ihren gewissen Reiz auf sie ausüben. Man erschließt sich dabei Denkschemen und Werten, die die eigenen Ursprünge vergessen lassen. In aller Orientierung für die eigene Lebensgestaltung und Wegführung, sieht man eine Erweiterung seines eigenen Daseinshorizontes, wenn fremde Traditionen, andere Philosophien und Glaubensauffassungen das Leben bereichern. Auch die Entwicklung unserer Kirchen steht in der Gefahr, durch eine multikulturelle Gesellschaft, die eigenen Glaubensinhalte zu verwässern. Wieviel Werkgerechtigkeit und Selbsterlösertum ist in christlichen Kreisen aus den östlichen Religionen mit eingeflossen. Überall wo der Mensch im Mittelpunkt steht, ist der, ich bin Gott, verlassen.

Jesaja macht eine Standortbestimmung. Auch wenn wir in dieser Welt leben, unter fremden Strömungen und Einflüssen, hat der Glaubende seine Heimat nicht an dem Platz, an dem er lebt. Zu seiner eigentlichen Bestimmung, kommt er ausschließlich in der Gegenwart Gottes. Gottes Machtwort ist Jesus Christus. Kompromisslos findet der Christ darin seine Rettung. Damit wird er in das Leben geführt, was Gott für ihn gedacht hat. Wir werden in das versöhnte Leben mit Gott hineingerettet, woraus alles Leben fließt. Glauben heißt, dem, ich bin Gott recht geben. Das ist unser tägliches Brot. Unsere Lebens- und Glaubensprobleme entstehen dort, wo wir an dem, ich bin Gott, faule Kompromisse machen. Wo Gott nicht in allem Gott sein darf, eiern wir mehr oder weniger fromm durch die Weltgeschichte. Hier entscheidet sich, ob wir die klaren Wege in unserem Leben erkennen, ob wir ein vollmächtiges und geheiligtes Leben führen, ob die Gaben, die in uns liegen voll zur Entfaltung kommen. Wo wir bewusst oder unbewusst ein sowohl als auch leben, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir mit uns und der Welt in Unfrieden leben, wenn wir in unserem Leben keine Perspektiven sehen, wenn vieles so sinnlos erscheint. Der ich bin Gott versöhnt uns mit ihm und uns selbst, darin sind wir einzigartig und haben eine klare Orientierung durch allen Dschungel von Meinungen, Auffassungen und Lebensentwürfen.

Wo haben wir unsere Grundlagen verlassen, die uns die Standfestigkeit geraubt haben und unsere Wege trüb machten?

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