Staub soll blühen

Wo wir uns auf Grundlagen besinnen und der Realität stellen, bekommt Flüchtiges etwas Festes.

„Gott spricht: Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück.“
1.Mose 3, 19

Dieses Wort aus der Sündenfallsgeschichte stellt auf den Boden der Tatsachen. Wir leben, ob wir glauben oder nicht in einer gefallenen Schöpfung. Irdisches Leben ist erdbezogen. Was aus Erde gemacht ist, wird dahin zurückkehren. Darauf liegt ein Hauch von Mühe und Flüchtigkeit. Alles unterliegt dem Kommen und Gehen, mit allen Lasten der Arbeit. Wo sich der Mensch von Gott gelöst hat, tritt er in ein Leben der Banalität und Vergänglichkeit ein. Im Staub ist nichts mehr von der Ebenbildlichkeit Gottes, zu der er eigentlich geschaffen war. Hier spielt sich die ganze Tragik des Sünderseins ab. Diese Gottlosigkeit in der wir in dieser Welt leben, hat sich der Mensch selbst geschaffen. Manch einer wird unter dem Staub sein verrückt. Auf- und Ableben ist die Ausgeburt von Sinnlosigkeit. Erdendasein mit Verfallsdatum hat keine Perspektive. Der Verfall der Gottesbeziehung, ist der Verfall des Lebens. Wo dem Leben Gott genommen ist, wird es um das Ewige beraubt. Das ist das Gesetz der Erde, unter dem jedes Leben steht. Es wird Mühe machen unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Wir werden um die Ernte kämpfen müssen, es fällt uns nichts in den Schoß. Alle Härten, alles Beschwerliche hat darin seinen Sitz. Auch der Glaubende braucht ein Ja zu dieser Tatsache. Wir schweben nicht darüber, oder sind von dieser Gesetzmäßigkeit entrückt. Gerade als Glaubende finden wir ein Ja zu harter Arbeit. Wir stellen uns bewusst dem Gesetz der Erde und akzeptieren damit Gottes Realität.

Doch der Glaubende lebt in einer zweiten Realität, wie sie Paulus ausdrückt: Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Mit Christus kommt der Unvergängliche in die Vergänglichkeit. Damit knüpft Gott wieder an den Anfang der Schöpfung an. Der gefallene Mensch bekommt in Christus seine Gottesebenbildlichkeit zurück. Da kommt zusammen, was zusammen gehört. Mit Christus wird der Zerfall zurück in die Erde durchbrochen. Damit bekommt das Staub sein etwas ewiges. Somit ist unserer irdisches Dasein ein Doppelleben. Wir leben in der gefallenen Schöpfung, mit all ihren Mühen und Plagen, und gleichzeitig kommt unsere Hoffnung nicht aus dieser gefallenen Welt, sondern aus Christus. In allem Sterbensprozess findet dann einen ständige Gegenbewegung des Lebens statt. Wir sind nicht mehr die an die Welt Ausgelieferten, sondern durch Christus die Lebendigen, die kein Ende kennen.

Geben wir da einer vergänglichen Welt, nicht einen ganz neuen Glanz?

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