Ohne jäten kein Paradies

Wenn die Insel Mainau mit Brombeerranken und Kratzdisteln übersät ist, werden nach und nach die Besucher ausbleiben und die Blumeninsel hat ihren Zweck verfehlt.

„Wasche dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken?“
Jer. 4, 14

Gott hat sich einen Garten Eden geschaffen. Ein Paradies für Mensch, Tiere und Pflanzen. Auch die Blumenmönche haben zwei Parkanlagen, einen Garten der Stille und einen Garten Eden, einfach damit Menschen sich freuen und erholen können. Doch ein schön angelegter Garten bleibt nicht von selbst schön. Im ersten Garten war ein Mensch mit heillosen Gedanken. Er wollte sich nicht zufrieden geben, mit der Fülle die ihn umgab, er wollte noch mehr. Ihn packte die Gier nach Macht. In seinem größer sein wollen als Gott, fing der Garten an zu verwildern. Heckenrosen und Löwenzahn überwucherten das paradiesische Blühen. Seit diesem Tag kämpfen wir gegen das Unkraut. Wir kämpfen gegen die Bosheit der Gedanken, und gegen ein aufmüpfiges Herz.

Gott hat sich mit unserem Leben einen Garten angelegt, der systematisch zuwuchert, wenn keiner daran arbeitet und ständig die hochschießenden Brombeerranken und Kratzdisteln herauszuzieht. Damit der Garten ein Park der Freude bleibt, müssen Gärtner täglich aktiv sein. So wie ein Park mit den Jahren immer schöner und reifer wird, wächst in gleicher Weise das Unkraut mit. Wer nicht dauernd darin arbeitet, lässt eine Wildnis entstehen. Wer nicht an sich selbst arbeitet, kann selbst als frommer Mensch zum Urwald werden, an dem nicht viel vom Geheimnis Gottes zu sehen ist. Er verliert seine eigentliche Attraktivität, die Gott mit ihm vor hatte.

Herzen waschen und heillose Gedanken entsorgen ist harte Arbeit. Das geht nicht von selbst, nur weil wir in die Kirche gehen und die Bibel lesen. Was in unserer Lebenseinstellung an schlechten Gewohnheiten wuchert, muss erzogen und abtrainiert werden. Wo wir uns über unseren Partner ärgern und für Wochen gefrustet sind, dass tagelang Eiseskälte herrscht, müssen wir lernen, den Frust zu verkürzen. Erst drei Tage, dann 3 Stunden und dann 3 Minuten. Wir arbeiten daran, so schnell wie möglich, die Schönheit des Gartens wieder herzustellen. Ich lerne vergeben, nur indem ich dem Bruder der mich beleidigt hat zu vergeben. Anfangs dauert das noch länger, doch nach und nach gelingt es, viel schneller wieder ein freies und unbelastetes Miteinander zu bekommen. Wer nicht an Herz und Gedanken hart arbeitet, verwildert. Waschen und loslassen gelingt ganz dicht an der Seite Jesu. Mit Christus und dem Wort können wir diese harte Trainingsaufgabe meistern und die Schönheit des Gartens zum Blühen bringen.

Wie lange wollen wir noch an unseren heillosen Gedanken festhalten?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert