Wehren gegen Verblendung

Wo der Mensch das annimmt, was er hat und ist, ist er dankbar und kommt zur tiefen inneren Ruhe.

„Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus noch alles, was sein ist.“5.Mose 5, 20

Die zehn Gebote haben es voll in sich. Sie regeln die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen. Im Begehren liegt der größte Beziehungskiller. Da schlägt die Leidenschaft des Lebens ins Gegenteil. Gier und die Angst zu kurz zu kommen, bringen das Übel über die Menschheit. Sobald ich mich nicht mehr nur freue über das schöne Haus, den tollen Garten des anderen, sondern der Auch-Haben-Wollen-Effekt einsetzt, beginnt der Teufelskreis. Sobald das Begehren kommt, wächst die Unzufriedenheit mit dem, was man hat und schwindet die innere Ruhe. Gier und Eifersucht, ist der verzweifelte Versuch, sich etwas anzueignen, was einem selbst verwehrt ist. Es ist die geballte Unzufriedenheit, die Gott ins Gesicht schlägt. In jeder Gier nach mehr, nach Schönerem und Besseren, liegt der Vorwurf: Gott, warum er, und ich nicht? Das Schielen nach dem Anderen macht krank. Der Mensch greift nach etwas, was gar nicht für ihn gedacht ist. Er kann das, was ihm von Gott gegeben ist, nicht anerkennen und akzeptieren. Es gibt auch eine fromme Habgier. Da gibt es viele Glaubende, die nicht die Gemeinde annehmen, in die sie gestellt sind. Diejenigen sind dann ständig unterwegs nach besserer Gemeinschaft oder einem noch bibeltreueren Prediger. Diese Gier nach dem noch besser zu mir passenden, zeigt eine Verbrauchermentalität, die sich nicht gerne mit seinen Gaben einbringt. Es gibt fromme Menschen, die als Frau, lieber Mann sein möchten. Sie hadern mit Gott und begehren eine andere Wirklichkeit. Dabei denke ich nicht an genetische und hormonelle Störungen. Die Unzufriedenheit ist der Anfang der Undankbarkeit und des unglücklich sein. 

Daher ist die Gier, die Eifersucht und Begehren mehrfach in den Geboten verankert. Gott will, dass wir erkennen, dass das was wir haben, das Allerbeste für uns ist. Wir leben aus den Gaben, die Gott uns gegeben hat. Darin hat er sein ganzes Wohlwollen für uns hineingelegt. Begehren ist wegschauen, Dankbarkeit ist annehmen. Gott will uns in dem was er uns anvertraut hat entfalten. In Stehen vor Gott, im dankbaren Genießen und Verbrauchen dessen, „was unserer“ ist, liegt unser ganzer Reichtum. Im Glauben kommen wir zu der tiefen inneren Ruhe. Wir haben Gott, wir haben Christus, damit ist uns Vollkommenes offenbart. Wir sind dankbar für uns selbst und das, was uns geschenkt ist. Damit können wir uns mit vollem Eifer und mit ganzer Leidenschaft, mit dem, was wir sind und haben einzubringen. 
Wo rauben uns Dinge die innere Ruhe, weil wir meinen, wir hätten nicht genug?

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