Im Glauben verwandelt sich das zaghaft sein in standhaft werden.
„Kaleb sprach zu Josua: Meine Brüder machten dem Volk das Herz verzagt, ich aber folgte dem Herrn, meinem Gott treulich.“
Jos. 14, 8
Der Glaube ist das Gegengewicht zu dem verzagten Herzen. Wo sich der Mensch auf Gott verlässt, werden weiche Knie fest. Dem Herrn folgen, sorgt für die Statik im Leben. Festigkeit hängt mit dem Grund zusammen, auf dem der Mensch steht. Wo sich jemand nur auf sich selbst und andere verlässt, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Die Vergänglichkeit des Menschen ist beängstigend. Die Folge ist das Zögern und Zurückschrecken. Das Menschsein aus sich heraus kann keine Standhaftigkeit generieren. Der feste Stand kommt aus dem „ich aber folge dem Herrn“. Kaleb hat etwas Grundlegendes kapiert. Um zu bestehen, um all das Zurückschrecken meines Lebens zu überdauern, brauche ich den lebendigen Gott. Ich brauche das starke tragfähige Wort und ich lebe aus Erbarmen, das mich durch mein Nachlassen und schwach werden durchträgt. Selbst für meinen Glauben brauche ich einen Christus, der diesen Glauben ständig erneuert und auffrischt. Menschen, die in den Härtefällen stehen, brauchen einen Glauben, der nicht mehr vor dem Tod zurückschreckt. Wie sonst wäre es möglich, dass Märtyrer standhaft geblieben sind. Das Vertrauen auf Gott, ist das Armier Eisen, das einem Bröselbeton die Statik gibt.
Genau hier erkennt man den Unterschied, ob und wie Menschen im Glauben unterwegs sind. Wo das Gottvertrauen schwächelt, löst es das Zagen aus. Ohne Glauben verbreitet sich Unsicherheit, da fehlen Hoffnung und Mut. Da säuft das Miteinander ab. Da funktionieren in der Kirche noch die äußeren Rituale, doch der Glaube hat seine gestaltenden Kraft verloren. Da hält eine Gemeinschaft noch zusammen, jedoch ihre Perspektive für die Zukunft ist weg. Wo der Glaube schwindet, verzagen die Herzen.
Kaleb durchbricht mit einer Trotzreaktion diesen Ungeist. „Ich aber“ ist die entschlossene Wende dagegen. Allem Verzagen zum Trotz, baue ich auf meinen Gott. In dieser Entschlossenheit reißt er das Ruder herum und gewinnt die Standhaftigkeit für sein Leben.
Wie fest stehen wir? Löst unser Leben Verzagen oder Hoffnung aus?