Einbildung trennt

Menschliche Größe, kommt nicht aus der Einbildung.

Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.“

Spr. 16, 18



Eine biblische Weisheit, die sich umgangssprachlich eingebürgert hat. Dahinter steht eine ungute Selbsterhöhung, die sich über andere setzt. In Stolz und Hochmut liegt eine Überheblichkeit, die sich erhöht und andere erniedrigt. Ein Lebensentwurf des Untergangs. Wer sich selbst zum Maßstab macht, hat bereits den Bezug zur Realität verloren. Die Größe des Menschen liegt in Gott, der ihm seinen Wert gibt. Größe ist Geschenk nicht Verdienst. Wertvoll sind wir nicht durch unsere Leistungen, sondern dass sich Gott über uns erbarmt. Wo sich der Stolze in seinem Erhaben Sein verkalkuliert, rechnet Gott immer die Schwachheit mit ein. Der Mensch ist erst durch die Gottesbeziehung ein Ganzguss. Perfektion kommt nicht durch eigene Verdienste, sondern dass Gott zum Heil begnadet. Die Unvollkommenheit des Menschen wird ihn immer an seine Grenzen führen, er hat sich ständig mit seinem Fallen auseinanderzusetzen. Wo er das nicht einrechnet, kommt er in seiner Einbildung um. Paulus hat diese Spannung treffend beschrieben: Das Gute, das ich tun will, tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht tun will. Das ist das reale Menschenbild. Der Stolze akzeptiert seine Tendenz zum Fallen nicht und wird dadurch erst recht eine Bauchlandung erleiden. Der Stolze ignoriert die Gnade, von der er eigentlich lebt. Stolz kennt nur sich und das kann nicht gut gehen.
Der Stolz ist eine subtile Sache. Es gibt auch frommen Stolz, indem sich die eine Gemeinde besser vorkommt als die andere; indem sich der eine näher an der Wahrheit sieht, als sein Nächster. Gerne erheben wir uns über die Fehler der anderen und beschwichtigen unsere eigenen. Das sich besser dünken als… , ist der Anfang der Zerstörung. Wo wir unsere Gnadenbedürftigkeit verlassen, trennen wir uns vom anderen. Miteinander stirbt, wo einer die Wahrheit gepachtet hat. Die Einbildung ist die Auflösung jeglicher menschlichen und christlichen Gemeinschaft. In dem was wir sind, sind wir immer die Abhängigen der Barmherzigkeit. Darin liegt die geistliche Größe eines Menschen, die keinen ausgrenzt und abwertet.
Wo gehen wir mit eigenen Leistungen hausieren und stellen andere in den Schatten? 

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