Christus allein

Durch den Glauben wechseln moralische Formen in Liebe.
„Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach.“

Psalm 34, 15
Eine Aufforderung, die nicht besser zum Reformationsfest passen könnte. Was hier nach Menschengerechtigkeit aussieht, ist genau das Gegenteil. Man könnte meinen, dass „lass ab, tue, suche und jage“ Aktivitäten sind, mit denen ein Mensch vor Gott in Ordnung kommt und das Heil erlangt. Ganz nach dem Motto: Wenn du Gutes tust, wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt. Gerade dieser frommer Irrtum, brachte Luther auf die Palme und die 95 Thesen an die Kirchentür. Es begann die Revolution der Gnade, gegen alles Menschenwerk. 
Um vom Bösen abzurücken und Gutes zu tun, ist der Mensch gar nicht in der Lage, wenn man diesen Begriffen nachgeht. Gut und Böse entscheidet sich an der Beziehung zu Gott. Gott ist der Inbegriff allen Guten. In Gott ist die Welt in Ordnung, funktioniert und ist lebendig. Wo die Beziehung abbricht, fängt das Elend an. Wo der Mensch sich gegen Gott durchsetzt, ist nichts mehr gut. Im Loslassen von ihm, kommt das Böse in die Welt. Diese Tendenz kann jeder an sich selbst entdecken. Daher kann Gutes tun, nicht aus dem Menschen heraus kommen, der immer wieder gegen diese Beziehung löckt. Gutes tun, geht zuerst von dem Guten aus. Es ist keine menschliche Voraussetzung, sondern eine Göttliche. Gott tut Gutes, indem er verkrachte Verhältnisse befriedet. Wenn Gott auf den Menschen warten würde, würde er vergeblich warten. Er macht den ersten Schritt für den Frieden. Gegen das Böse setzt er Christus. An Christus trennen sich Gut und Böse. Somit ist er die zentrale Figur für das Gute und den Frieden. Das ist der einzige Grund auf dem der Glaube aufbaut. Das ist die menschenverändernde Dimension die Martin Luther proklamiert hat.
Vom Bösen ablassen und Gutes tun, ist der Jesus-Blick. Da hat uns die Liebe getroffen, die uns zur Liebe fähig macht. Wir sind der Ausfluss dessen, was an uns geschehen ist. Dass Gutes in die Welt kommt, liegt nicht mehr in unserer Anstrengung, sondern in unserer Christus-Beziehung. Der Glaube befreit uns von moralischen Pflichten, dass wir nur gut sind, wir unsere Gebete halten und unsere Aufgaben treu erfüllen; das wäre ein selbstgerechter Glaube. Der Glaube hat Liebe empfangen, wurde von Liebe überschüttet und wird dazu gedrängt diese Liebe weiterfließen zu lassen. Allein Christus macht es, dass wir Gutes tun und dem Frieden nachjagen.
Wieviel Gutes und wieviel Frieden käme in die Welt, wenn alles von uns abhängig wäre?

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