Treue ist stärker

Wer vom Elend getroffen ist, hat nicht ausgegessen.
„Du unser Gott, du großer Gott, mächtig und schrecklich, der du Bund und Treue hältst, achte nicht gering all das Elend, das uns getroffen hat.“

Neh. 9, 32 
Das ist das Große bei Gott, dem Schrecklichen steht ein großer Bund gegenüber. Zwei übermächtige Extreme begegnen sich. Das Furchtbare steht nie isoliert im Raum. Zum größten Elend gibt es ein Gegengewicht. 
Das Leben ist ein Kontrastprogramm mit allen Schattierungen. Da verstehen wir oft nicht, wie Gott die Lasten verteilt. Oder wie Bernhard Meuser es ausdrückt: Ich weiß nicht, warum Gott es zulässt, dass den Kindern die Mütter und den Müttern die Kinder genommen werden. Manche Härten können auch die Glaubenden nicht einfach mit links wegstecken. Über manchem Schicksal rotiert Herz und Verstand. Manche Wegführungen tun nur weh. Der Prophet Nehemia kennt solche Situationen und geht nicht in die Opposition. Dort, wo er nichts mehr versteht, bezieht er sich auf den Treue Bund. Dem Glaubenden wird die Treue zum Maßstab, mitten in allem Unverstehen. Er nagelt Gott an seinem eigenen Versprechen fest. Er achtet Gott höher, als sein Elend. Dort wo er an seiner eigenen Machtlosigkeit scheitert, bezieht er sich auf den Mächtigen. Damit kann sich der Bund, das Ja zu Leben an ihm offenbaren.
Die Antwort auf Leid, kann daher nie Anklage sein. Jede Form von Vorwürfen zieht den Bund in Zweifel. Leid findet sein Heil, indem wir an dem Treuebündnis aushalten. Der Glaube reift, wo großes Elend mit dem großen Gott in Beziehung gebracht wird. Wo Bartimäus schrie: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner, blieb Jesus stehen und sprach: Ruft ihn her!

Unser Schrei geht nicht ins Leere. Der Treue hat mit den Elenden einen Bund geschlossen. Christus bleibt stehen, wenn wir rufen. Daher ist eine Aus-Situation nie das Aus.
Binden wir Gott an sein Versprechen, wenn uns das Elend getroffen hat?

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