Meins ist Seins

Eine klare Ortsbestimmung macht sicher.
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jes. 43, 1
Wir alle kennen die Redewendung meine Frau, mein Mann. Soll heißen, hier gehört etwas zusammen. Gott sagt: Du gehörst zu mir, sogar du gehörst mir. Da werden die Besitzverhältnisse klargestellt. Eigentümer unseres Lebens ist Gott. Er ist in unserem Fahrzeugbrief als Besitzer eingetragen. Er ist der Fahrzeughalter meiner Existenz. Wir gehören nicht uns selbst. Ein Fahrzeug fährt sich nicht selbst, auch wenn das fahrerlose Fahren kommen sollte. Was dem Eigentümer gehört, darauf hat er Anspruch, quasi notariell beglaubigt. Das müssen wir uns immer wieder klar bewusst machen, wir gehören Gott. Er hat den Zweck unserer Existenz festgelegt. Wir sind für eine ganz spezielle Aufgabe geschaffen und berufen. Einzigartig, weil Gott es so wollte. Du bist mein, ist unsere Ortsbestimmung.
Ich bin mein, ist ein Auto, das seinen Fahrer aus dem Fahrzeug auf die Straße setzt. Ich weiß selbst, was für mich richtig und gut ist, verpasst Gott einen Maulkorb. Die Emanzipation des Menschen vor Gott, ist der Griff nach dem Apfel im Paradies. Jedes Selbstbestimmungsrecht, das Gott in die zweite Reihe verbannt, stellt sich über seinen Schöpfer. Wir haben den Auftrag über die Erde zu herrschen, doch nicht über Gott. Selbst Glaubende haben oft damit ein Problem. Nicht wir gestalten „unserer“ Leben mit Gottes Hilfe, sondern Gott gestaltet unser Leben mit unserer Hilfe. 
Wo Gott ruft und erlöst, erlöst er uns zuerst von unserem ICH. Für sein, du bist mein, treten wir zurück. Um Gott zu gehören, muss der Mensch von sich selbst befreit werden. Wenn wir erlöst sind, kommt Gott in seiner ganzen Größe zum Zuge. Reich Gottes entsteht wo befreite Menschen, nicht mehr an sich selbst hängen. Da hat der Eigentümer sein grandioses Werk zurück, um damit die Welt zu beackern. Wo der Mensch zu diesen Besitzverhältnissen erlöst ist, schwindet die Angst um die eigene Existenz. Im Glauben wächst das endlose Vertrauen, dass Gott gehören, das Größte ist, was ein Mensch erreichen kann. Hier liegt das Leben in höchster Verantwortung, dass alles Sorge ausgesorgt hat.
Müssen wir nicht viel größere Angst haben, wenn unser Leben nicht seins ist?  

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