Herrlichkeit beginnt in uns

Unser ganzes Leben ist ein Ringen um Reife und um Herrlichkeit.
„So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen herrlichen Wohnung! Wo ist nun ein Eifer und deine Macht?

Jes. 63, 15
Jesaja ringt um Hilfe. Er weiß um Gott und seine Herrlichkeit und sieht so wenig davon. Er durchlebt die Spannung von Glaube und Verzweiflung. Er weiß genau um die Größe und Macht Gottes, doch erlebt in der Vertreibung und Anfechtung des Volkes Gottes gerade das Gegenteil. Jesus sagt: Ich bin gekommen, ein brennendes Feuer auf der Erde zu entzünden, aber ich muss einen bitteren Weg der Taufe und des Neuwerdens gehen.
Das Leben steht immer in der Zerreißprobe des Göttlichen und Menschlichen. Gottes Eifer ist auch da, wo der Mensch in der Krise und Katastrophe steht. Das Geheimnis des Glaubens will in der Nacht der Welt geboren werden. Gott will das Feuer des Lebens in der Kälte unseres Daseins entzünden. Genau in den Herausforderungen unserer angefochtenen Existenz, will Gott den Umbruch schaffen. Im Widerstand und Schmerz wird das Heilige geboren. Da werden Menschen und keine Situationen umgebrochen. In unseren dunkelsten Stunden will der Christus in uns ein Feuer anmachen. Dort wo die äußeren Einflüsse uns den Atem nehmen und unsere Sicht vernebeln, will in uns eine Erneuerung stattfinden. In uns entsteht etwas von dieser herrlichen, heiligen Wohnung, die in die unheilige Welt hinausdringt.
Der Glaube greift nach dem Eifer und der Macht Gottes. Er ringt danach, dass Gott seine heilige Wohnung nicht um mich herum baut, sondern in mir selbst einrichtet. Der Glaubende ringt, dass dieser Umbau in ihm stattfindet. Er ringt darum, dass in der verzweifelten Situation, in ihm das Feuer entfacht wird. Glaube ringt nach Reife, ringt nach Herrlichkeit, ringt darum, dass er selbst zu einer Behausung Gottes wird. 
Fragen wir nicht: warum ist so wenig sichtbar von Gottes Herrlichkeit, sondern viel mehr, wie wird die Herrlichkeit in und durch mich sichtbar?

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