Wer nicht im Winde treiben will, braucht eine Weisheit, die über ihn selbst hinausreicht.
„Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?“
Hiob 9, 4
Menschen sehnen sich nach Weisheit und Macht, die hier eindeutig von Gott ausgeht. Weise und mächtig sind kein Privileg der Vergänglichkeit. Sie liegen in dem ewig Bleibenden. Weisheit sind die Dinge um Gott, die er selbst dem Menschen erschließt. Es ist ein Wissen, aus dem der Mensch lebt, jedoch von sich aus nicht eindringen kann. Weisheit ist das Geheimnis der Gottes Gegenwart. In ihr öffnet sich unsere Gottesebenbildlichkeit. Hierin erkennt der Mensch seine Gottesbedürftigkeit. Er kommt an den Puls seiner Existenz. Da wird das Dasein in das mächtige, umfassende Sein Gottes gestellt. Die Berührung mit der Weisheit, ist das Erkennen, ich bin das was ich bin, in und aus Gott. Weisheit bringt unser Leben nach Hause.
Ungekehrt wird der Mensch heimatlos, wo er sich auf sich selbst verlässt. Sich für weise zu halten und als Maßstab zu setzen, ist der Gang auf morschem Bretterboden. Wo Menschen die Weisheit gepachtet haben, wird das Eis dünn. Unversehrt, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Weisheit von Gott. Ohne Weisheit zu leben, macht Menschen unglücklich. Ohne Weisheit beginnt das Elend. Wo der Mensch die Gesamtzusammenhänge der Welt Gottes verliert, macht er sich zum Blatt im Wind.
Die Weisheit will uns auf den Grundlagen festmachen. Weisheit ist das ständige zur Besinnung kommen, das sich hinterfragen, das umdenken und umkehren. Es ist das nicht Nachlassen an dem einzig Weisen und Mächtigen zu bleiben. Weisheit ist das Ringen, seine eigene Existenz in Gott zu sichern, um nicht dahinzutreiben und den Mut zu verlieren. Wer weise sein will, muss bei dem Weisen zuhause sein.
Wie wollen wir in dieser Welt bestehen, wenn wir nicht von dieser Weisheit getragen sind?