Schockierende Fragen helfen

Manchmal braucht es konfrontierende Fragen, damit wir wach werden.
„Wer bereitet den Raben die Speise, wenn seine Jungen zu Gott rufen und irrefliegen, weil sie nichts zu essen haben?“

Hiob 38, 41
Wenn Gott solche Fragen stellt, kratzt er an unseren Zweifeln. Solche Fragen sind bereits peinlich für die Glaubenden. Warum suchen selbst Menschen, die mit Gott leben, immer wieder einen Gottesbeweis? An einem unatraktiven schwarzen Vogel, verdeutlicht er sein grundsätzliches Versorgen. An etwas, was wir schon gar nicht mehr wahrnehmen, beweist er seine lebenserhaltenden Macht. Mit dieser unangenehmen Frage, entwaffnet er die, die ihn hinterfragen. Er sagt damit: warum wartet ihr darauf, dass Feuer vom Himmel fällt, dass eine Wolkensäule vor euch her geht, dass Wunder geschehen, wenn das Wunder meiner Gegenwart im Alltäglichen liegt. Ihr seid jeden Tag umzingelt von meiner Güte und Freundlichkeit. Selbst die Brut der Raben ist versorgt, über was macht ihr euch eigentlich Gedanken.
Gottes Nähe, muss man nicht herbeisehnen und darum bitten. Unsere ganze Existenz ist von den Wirkungen Gottes geschwängert. Jeder gedeckte Tisch, jedes lachende Gesicht, jede lächende Blume, alle blühenden Bäume, satte Gebirgsketten und die glühende Sonne, die im Meer versinkt, strotzen vor Güte. Wenn der Rabe zu essen hat, hat der Glaubende noch viel mehr. Gott ist kein Kostverächter, sondern macht pappsatt. Er deckt nicht nur den Tisch, er versorgt den ganzen Menschen. Er lässt es Leib und Geist schmecken. Wenn er Speise zubereitet sind wir für unser irdisches Leben reichlich versorgt und dann gibt er noch Brot und Wein dazu. Er bereitet uns das Brot des Lebens zu. Mit Christus wird nicht nur unser irdisches Leben ernährt, sondern wir erhalten ein Nahrungsmittel, das allen Hunger stillt. Wir werden für das Ewige gespeist. Wir bekommen noch viel mehr, als wir für unser irdisches Dasein brauchen. In Christus geht Gott bei uns durch und durch. 
Wenn die Raben satt werden und für die menschliche Existenz bis in alle Ewigkeit gesorgt ist, liegt die Not nicht an Gott. Wenn wir zweifeln, liegt es an unserer Kurzsichtigkeit. Wenn alles da ist und wir es nicht erkennen, können wir nicht Gott anfragen, sondern müssen uns hinterfragen. 
Wenn bei den Raben der Tisch gedeckt ist, wieso denken wir dann, dass Gott uns vergessen hat?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert