Abgründe brauchen Barmherzigkeit 

Menschliches Verhalten ist eigentlich nur zum Weinen.
„Wir wurden alle wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid.“

Jes. 64, 5
Das biblische Menschenbild zeigt Realitäten auf, die wir modernen Menschen nicht mehr ohne weiteres stehen lassen. Unrein und ungerecht sind die Prädikate, die uns ausgestellt werden. Wenn es um Reinheit, das Gute und die Gerechtigkeit geht, geht es immer um Gott. Das Unreine kann kein reines Verhalten an den Tag legen. Damit das Gute in die Welt kommt, bedarf es eines Höheren.
Wenn die Gerechtigkeit des Menschen wie ein befecktes Kleid ist, dann steckt da keine negative Sicht auf die Dinge dahinter, sondern der reale Blick auf die menschlichen Abgründe. Befleckt sind unsere großen Bekenntnisse, die wie Petrus felsenfest zu ihrem Herrn stehen, und dann wenn es lebensbedrohlich wird, kläglich versagen. Befleckt ist unser Griff nach dem Apfel, wo unser Bewusstsein größer sein will als Gott.  Auch die Menschen, die den dicken Max heraushängen, sind schwach und unzuverlässig. Große Lippen und viel heiße Luft. Menschen wollen oft mehr scheinen, als sie wirklich sind. Befleckt und unrein ist die Bilanz. Ein  modernen Coach spricht dann schnell vom inneren Schweinehund der überwunden werden muss. Doch wie will ein in sich ungefestigter, ungerechter und befleckter Mensch, aus sich heraus von einem Saulus zum Paulus werden?
Wo unsere Gerechtigkeit befleckt ist, braucht es eine unbefleckte Gerechtigkeit. Da sind wir bei Jesus Christus. Wo der Mensch sich erkennt, und wie Petrus bitterlich über seine Unfähigkeit zum Guten weint, kommt Gottes Gerechtigkeit ins Spiel. Weil kein Mensch gerecht sein kann, braucht er Christus der gerecht macht. Die Menschen, die Kirchen und Gemeinden leben allein von Gottes Barmherzigkeit. Es menschelt in jeder Gemeinschaft, das können wir niemand abtrainieren, wir können jedoch lernen barmherzig zu sein. Wenn wir uns und den anderen an seinen Abgründen finden, wollen wir gerne aufgeben. Wo Christus an unsere Abgründe kommt, will er neu anfangen. 
Wollen wir nicht gerade in unserem Versagen, der Barmherzigkeit die Türe öffnen?

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