Meschen suchen etwas, was sie umjubeln können.
„Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
Ps. 118, 26
Jubel um Gott, ist zutiefst das zuhause angekommen sein. Verherrlichung ist die im Menschen angelegte Sehnsucht nach Vollkommenheit. Wo Menschen jubeln, ist die Welt in Ordnung. Da erfüllt sich das Sehen nach etwas Großem und Außergewöhlichem. Das Lob auf den Kommenden ist die Christus-Extase.
In dieser Sichtweise setzt der Mensch seine Existenz mit Christus in Beziehung. Da geht es nicht mehr nur um irgendwelche bewegenden Momente, die vielleicht wie in einem faszinierenden Konzert Begeisterung und Jubel auslösen, da geht es um die Einbettung des ganzen menschlichen Daseins. Meschen suchen das Herausragende, das Besondere, das Bewundernswerte, all das, was über sie hinausreicht. Sie suchen die Events, die größer sind als sie selbst. In uns liegt ein Drang nach Schönem, nach Erhebendem, nach Erfüllung, nach Höhepunkten in dem all so mühsamen Gewöhnlichen.
Hier erbaut sich der Psalmist nicht an einer Sache oder einer Person, sondern an Christus, der kommt. Da kommt einer nicht aus unseren Reihen, er kommt aus der Welt Gottes. Dieses Kommen trifft auf unser Sehnen. Hier entsteht nicht nur ein erhebender Augeblickt, der als erfüllende Erinnerung abgespeichert wird, hier wird das ganze Menschsein erfüllt. Das haben die Israeliten gespürt, als Jesus auf dem Esel in Jerusalem einzog. Wo der Herr kommt, zieht eine lebensverändernde Macht ein. Da geschieht ein grundsätzliches Aufatmen, im dem, was das Dasein schwer macht. Dieses Kommen, wirft ein komplett anderes Licht auf alles Lebenszusammenhänge. Wenn er kommt, zieht die Klage aus. Sein Kommen bedeutet, er übernimmt die Sorge. Wenn er kommt, sind wir in nichts auf uns selbst gestellt. Da fallen Lasten ab, da wird alles in einen anderen Stand versetzt. Wenn er kommt, haben wir eine dauerhafte Verbindung in Gottes Welt. Sein Kommen ist der Umbruch in die Anbetung. Befreit sein, kann nur noch Loben. Wo das Niedere erhoben wird, kann man nur noch jubeln.
Jubeln wir schon, oder klagen wir noch?