Ein anderer macht’s 

Wer im Schlamm festsitzt, kann sich nicht selbst herausziehen.
„Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre.“

Ps. 62, 8
Dies ist eine Stadortbestimmung des Glaubens. Glaube schafft Gott in mir. Wenn wir glauben liegt das nicht an uns, sondern wirkt Gott in uns. Wo der Mensch erkennt: Gott ist mein Heil, da erkennt er sich in seiner Petrus-Gesinnung. Zum Fels der Kirche bestimmt, weckt ihn der Hahnenschrei aus seinem Verleugner-Sein. Das Große, das Gott mit den Seinen vor hat, entsteht nicht aus der Größe des Menschen, dafür steht Gott selbst. Paulus kennt genauso diesen Kontrast: Das Gute, das ich tun will, tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht will. Wenn Reich Gottes entsteht, wenn Glaube wächst, ist das immer Gnade. Nicht der ehrgeizige, willensstarke Mensch generiert Glauben, sondern er entsteht durch die Christus-Berührung. Wo Christus und der nicht zum Glauben fähige Mensch wie zwei Zellen verschmelzen, wird Glauben geboren. 
Starker oder schwacher Glaube entscheidet sich nicht in unserer Persönlichkeit, sondern wie persönlich uns Christus wird. Daher kann Jesus zu Petrus sagen: Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Mein Heil liegt darin, dass ein Verleugner von Christus aufgefangen wird. Im Glauben wirkt der Heilige im Unheiligen. Reich Gottes steht und fällt nicht an unserem Stehen und Fallen. Es hat seinen Grund in dem Heil, das Gott für die Menschen geschaffen hat. 
Das ist Anspruch und Zuspruch zugleich. Wir brauchen nicht stark sein, um glauben zu können, weil die Stärke von wo ganz anders her kommt. Dafür haben Zweifel und Unglaube eine ganz klare Adresse: mein Heil. Wo Gott ist mein Heil ist, erkenne ich mich in meinem Unglauben und öffne mich seinem Wirken. Das gibt Verleugnern Trost. Das baut die an ihrer eigenen Schwachheit Verzweifelten auf. Da wird unser Schlamm, unser Unvermögen, in dem wir stecken, nicht unser Verhängnis sein, sondern zu der Erfahrung werden; das Heil gibt festen Boden unter die Füße.
Wenn Jesus für uns betet, warum sollte dann unser Glaube aufhören?
Einen gesegneten Sonntag wünsche ich euch. 

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