Lieben statt hauchen

Schwergewichte gibt es in dieser Welt nicht.
„Nur Hauch sind die Menschen, Trug die Sterblichen. Auf der Waage schnellen sie empor, allesamt leichter als Hauch.“

Ps. 62, 10
Ohne Gott verpufft Leben in der Bedeutungslosigkeit. Da ist nichts was trägt, und dem Dasein Gewicht gibt. Erschrecken wir nicht oft, über der Schattenhaftigkeit des Lebens? Was haben wir uns am Jahresanfang für diese Jahr vorgenommen und nun ist bereits das halbe Jahr vorbei. Ruckzuck vergehen die Jahre und wir haben den Eindruck, die Zeit läuft immer schneller. Von dem was wir anpacken wollten, ist so wenig geworden. Der Alltag frisst und belastet. Hauch, Schatten, Scheinblüten, Sterblichkeit. Was bleibt am Ende? 
Unser Wort heute ist auf der Suche nach Beständigkeit, nach etwas was bleibt. Am Ende steht die Sinnfrage. Die Waage zieht Bilanz. Im Rückblick erkennen wir, was hat´s gebracht. Gott richtet unseren Blick auf einen Schreckmoment – empor schnellen. Er will dem Jetzt Gewicht geben. Der heutige Tag soll nicht in der Bedeutunglosigkeit verschwinden. Jesus gegen das Emporschnellen. Dasein hat seinen Wert im Ewigen. Christus ist das Gegengewicht zur Sterblichkeit. Erlösung schafft Sinn. Wert bekommt ein Leben, wenn Christus mehr Raum einnimmt. Das Flüchtige, das sich ständig Auflösende bekommt durch Christus Bodenhaftung. 
Die nach oben schnellende Waage will Glauben wecken. Sie will uns Mut machen, unser Leben vom Ende her zu betrachten. Sie will der flüchtigen Zeit Tiefe geben. Wo wir die Bilanz vor Augen haben, wird Christus in der Zebrechlichkeit unserer Tage bedeutungsvoller. Dem dahinhauchenden Sterblichen, kann nur die Macht der Liebe etwas entgegensetzen. Wo die Christus-Liebe treibt, schnellt keine Waage hoch.
Hauchen wir noch, oder lieben wir schon?

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