In Gnade gefallen 

Hinter den Kulissen läuft mehr als wir denken.
„Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, Herr, deine Gnade.“

Ps. 94, 18
Fallen und darin aufgefangen werden ist stark. Doch was hier auffängt ist noch stärker. Gott hält nicht mit seinen starken Händen, wie man meinen könnte, er hält mit Gnade. Vom Erbarmen gehalten, ist weit mehr als ein Fangnetz für den Trapezkünstler. Es ist auch mehr als das „heile, heile Gänschen, wird bald wieder gut“, für den Stolperer. Es ist kein billiges aus dem Staub aufheben, sondern elementares angeknüpft sein an Gottes Barmherzigkeit. Wo die Gnade trägt, ist Christus im Spiel. Da sind unsere Falltendenzen in das Erlösungswerk eingebunden. Da tritt ein ständig aktives Aufrichten, dem gefallenen Menschsein entgegen. Da ist in unserem Fallen mehr Christus drin, als wir wahrhaben. 
Wo die Gnade hält, bewahrt uns nicht nur ein Schutzengel, dass wir nicht die Treppe herunterfallen, sondern es ist allem Sterbensprozess eine Erneuerung entgegengesetzt. Da findet in allen Erschütterungen eine Trotzreaktion des Lebes statt. Die Gnade trennt uns in der Unterganssituation vor dem Absturz. Da offenbaren sich Auferstehungkräfte in den harten Schlägen des Dasein. 
Durch die Gnade ist unser Fallen nie das ausgeliefert sein. Da wird das Fallen zur Christusbegegnung. Im Fallen werden wir in das Gottesbild hineingeformt. Da wo wir schwach werden, kommt Gott zu seinem Ziel. Durch die Gnade wird Straucheln nicht unser Ende werden, sondern ist ein neuer Anfang. 
Was fürchten wir da unser Fallen, wenn diese Gnade auffängt?

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