Alle Verbindungen entstehen und werden erhalten. indem wir kommunizieren.
„Ich bete, Herr, zu dir zur Zeit der Gnade; Gott nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.“
Ps 69, 14
Beten ist der Austausch mit Gott. Dieser Austausch verbindet und lässt uns Gott erkennen. Beim Beten kommen sich Gott und Mensch näher. Wer betet, rechnet dass ein Höherer eingreift. Wenn wir beten, treten wir aus uns heraus und erwarten mehr, von etwas was größer ist als wir. Beim Beten soll Gott bei uns Raum gewinnen, auf unser Schicksal und Dasein Einfluss nehmen. Es ist das Ringen nach Hilfe, wo wir an Grenzen stoßen. Es ist der Dank und die Freude über Glücksmomente. Freud und Leid will sich mit Gott verbinden. Beim Beten wird unsere Biografie an Gott geknüpft. Es wird der handelnde Gott auf die Erde geholt.
Wer betet, rechnet mit Gottes Erbarmen, dass sich der Mächtige zum Geringen beugt. Unsere Erdenzeit ist die Zeit der Gnade. Das ganze Leben dient dazu, uns nach diesem barmherzigen Gott auszustrecken. Von A bis Z ist alles in uns angelegt, nach diesem Erbarmen zu ringen. Jedes Gebet ist der Schrei nach dem Gott in mir. Es ist das Rufen nach Christus, der das was wir sind und was uns umtreibt, vor Gott stellt. Die Zeit der Gnade ist die riesige Chance auf Hilfe. Da wird Gott selbst ein Teil von uns.
Aufbauende Lebensgestaltung kann daher nur Gebet sein. Leben steht dann in allen Phasen in Dauerkontakt mit dem Ewigen. Da bleibt nichts ungesehen und ungehört. Da lebt jede Not und jede Freude am Herzen Gottes. Da entkrampfen sich hilfose Verspannungen. Da ist die schrecklichste Situation nicht mehr trostlos. Beim Beten lassen wir unsere ganze Existenz von fürsorglichen Händen umfangen.
Wird nicht unser ganzes Kämpfen und Ringen armselig, wenn es nicht vom Beten getragen ist?
2 Antworten
Vielen Dank für den täglichen Impuls – der oft zum Nachdenken anregt, und zurückführt auf die Mitte!
Vielen Dank, freut mich sehr!