Unbegreiflicher Arm

Gott schreibt auf krummen Linien gerade.
„Herr, sei unser Arm alle Morgen, ja unser Heil zur Zeit der Trübsal!“

Jes. 33, 2
Wo Gott als Arm angerufen wird, ist er die aktiv handelnde Kraft. Das ist dort, wo unser Arm zu kurz ist. Das Volk Israel durchschritt wieder einmal Wege voller Mutlosigkeit. Sie haben gelebt, sie haben gehandelt und hatten keine Hoffnung. Für uns als Blumenmönche bleibt der Großbrand ein prägendes Ereignis. Wir haben ein Jahr lang geschafft und uns unermüdlich für unseren Auftrag eingesetzt. Die Wintermonate standen vor uns, Zeit zum auftanken und erholen. Darauf lebt man am Jahresende richtig sehnsüchtig zu. Dann die Katastrophe, bei der schlagartig der ganze Lebensraum weg war. Statt zur Ruhe kommen in der weihnachtlichen Zeit, war Schutt aufräumen. Eine Situation, bei der wir dachten: Lieber Gott, was hast du dir dabei gedacht. Haben wir uns nicht schon genug, bis zum Umfallen eingesetzt? Und jetzt so etwas! Kurzer Arm – langer Arm. Wir haben die Welt nicht mehr verstanden und Gott hat unbeirrt seine Geschichte mit uns weitergeschrieben. Da wo vor unseren Augen alles schwarz wird, handelt ein Arm im Verborgenen. Da wo wir im Aus stehen, entsteht eine großartige Führungsgeschichte. Da wo bei uns die Luft raus ist, handelt ein anderer.
Egal wir knüppeldick und unverständlich unsere Lebensgeschichte aussieht, wir können aus dem Gottes Handeln nicht herausfallen. In aller Trostlosigkeit ist ein verlängerter Arm. Da ist ein schöpferischen Handeln das allen Verstand übersteigt. Da ist eine Kraft da, wenn wir am Ende sind. 
Da ist der Ruf nach diesem Arm an jedem Morgen, der Griff nach dem Heil in unserem Chaos. Dieser Arm ist der Christus Zuschuss, der aus den verkohlten Balken Neues werden lässt. Solange dieser Arm greifbar ist, kann kein Aschehaufen die Hoffnung rauben. Da geschehen Dinge, die nicht in unserer Macht stehen.
Wenn wir an diesen überschwänglichen Gott glauben, der über unser bitten uns verstehen wirkt, warum greifen wir nicht jeden Morgen nach diesem Arm?

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