Mein und Dein

Die Grundausrichtung muss stimmen.
„Wir wollen nicht mehr sagen zu dem Werk unserer Hände: „Du bist unser Gott.““

Hos. 14, 4
Schon das Volk Israel kannte nicht den Unterschied zwischen Mein und Dein. Sie machten sich ein goldenes Kalb. Mose zerschmetterte darüber entsetzt die Gesetzestafeln. Auch der glaubende Mensch steht ständig in der Gefahr, sich und sein Werk in den Mittelpunkt zu stellen. Nach dem Motto: In meinem Leben dreht sich alles um mich. Ich bin mein. Mein Bauch gehört mir. Ich erschaffe meine Welt. Alle Zukunft liegt in meinen Händen. Es ist erschreckend, wieviel christliche Lebensberatung und wieviele aktuelle Bücher auch in der frommen Szene in diese Richtung schlagen. Wenn jedoch meine Lebensgestaltung in meinen Händen liegt, wenn alles von meiner Disziplin, meinem Eifer und meiner Zielstrebigkeit abhängt, was passiert dann in den schweren Tagen? Was geschieht, wenn das Leben zuschlägt und alles anders verläuft, als ich mir ertäumt habe? Da platzen doch ganz schnell die Träume, da ist das goldene Kalb nur noch Blech, da bin ich von Gott und allen guten Geistern verlassen. Da wäre es unverschämt zu sagen, Gott hat seinen Segen entzogen und mich total hängen lassen.
Mein und Dein; da fällt der Groschen. Nicht ich bin mein Gott, sondern du bist mein Gott. Zu dieser Erkenntnis müssen wir täglich kommen. Paulus sagt: Alles ist euer, ihr aber gehört Christsus, Christus aber Gott. Das ist die Positionierung der Glaubenden. Wir sind das ausführende Organ des lebendigen Gottes. Wenn wir eigenes voran stellen, legen wir Gott die Handschellen an. Reich Gottes will sich an und durch uns verwirklichen. Verherrlichung ist die Christus-Profilierung in uns. Die Geschichte unseres Lebens schreibt Gott. Da wäre es stümperhaft, wenn wir nur eigene Ziele verfolgen. Nur der Umbruch von Mein zum Dein, ist die Gottesverwirklichung in unserem Dasein. Wenn wir meinen, wir müssten alles schaffen, wir heben die Welt aus den Angeln, auf unsere Strategien kommt es an, wie bleibt da noch Platz für das Heilige, das Christus schaffen will? 
Wie anders soll Reich Gottes, soll Kirche entstehen, als dadurch, dass wir unsere Selbstverliebtheit verlassen?

Eine Antwort

  1. Genau das ist der springende Punkt!
    und genau das hat bei mir nämlich „vorher“ nicht funktioniert
    Erst seit ich so gut wie tot war und dann doch noch mal leben durfte ist klar:
    Mein Leben gehört mir nicht mehr.

    Was natürlich Quatsch ist –
    Mein Leben hat mir vorher auch schon nicht gehört – Das erste geboren werden ist genau so ein Geschenk, man macht sich ja nicht selber leben ….

    Aber egal – Jetzt lebe ich wirklich 🙂

    Hallelujah und einen ganz lieben Gruß von mir zu dir <3

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