Die kleine Drehung macht’s 

Wohl dem, der Aufbauendes kennt, wenn er am Ende ist.
„Herr sei du mit mir um deines Namens willen; den deine Gnade ist mein Trost: Errette mich!

Ps. 109, 21
Welch ein starkes Bild, wie der Mensch vor Gott steht. Menschliche Größe ist da, wo der Große dabei ist. Erbarmen ist es, das dem Menschen seine Würde schenkt. Es wirkt geradezu lächerlich, wo die Einbildung sich an die Brust schlägt und glaubt, sie hätte das Tischtuch an fünf Zipfeln. Groß ist der Mensch, wo er erkennt, wie schnell ihm die Felle davon schwimmen und er am Boden liegt. Groß ist, wo er erkennt, mein Stehvermögen kommt nicht aus mir. „Gnade ist mein Trost.“ Da sind immer starke Hände, wenn ich einknicke. Da sind ausgestreckte Hände und ein Vater, der dem vom Leben gebeutelten Sohn entgegen geht.  Diese Güte garantiert Leben. Egal wie das Leben zuschlägt, es ist nicht unser Ehrgeiz, unser eisener Willen der tröstet; es ist der Tröster selbst. Wir brauchen uns gar nicht selbst aus dem Schlamassel ziehen, es braucht nur eine kleine Drehung zu dem großen Erbarmer. Dem verlorenen Sohn kam nur der Gedanke in den Sinn; beim Vater war´s eigentlich besser, dann drehte er nur um. Das war der Auslöser, dass beim Vater alles in Bewegung kam. Er ging entgegen, er umarmte und küsste ihn.
Diese Geste baut auf. Gnade ist die Größe des Lebens. Erbarmen ist die Antwort auf Trostlosigkeit. Der Weg aus dem Jammer ist der kürzeste den es gibt; „errette mich.“ Bereits im Erkennen der Ohnmacht erfahren wir Kraft. Ausweglosigkeit lebt vom Erbarmen. Die kleine Drehung dahin macht´s. 
Wenn so viel Trost auf uns wartet, warum sollen wir liegen bleiben?

Eine Antwort

  1. Der Mensch ist klein und Gott ist groß –
    Damit ist oft schon sehr viel geholfen, mit dieser Erkenntnis 😉

    Aber du bist auch schon ein bisschen groß und ich möchte deine täglichen Texte nicht missen

    Alles Liebe <3

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