Hochbegabt verpflichtet 

Oft können wir feststellen, dass die Worte die wir sprechen nicht aus uns kommen.
„Gott der Herr hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.“

Jes. 50, 4
Auch das ist eine Gabe des Heiligen Geistes, wenn wir erkennen wer wir sind. Jesaja entdeckt an sich, dass er von Gott zum Verkünigen gesetzt ist. Da ist nicht die Frage; wie kann ich mich im Reiche Gottes nützlich machen, womit kann ich den anderen dienen, sondern der Herr hat gegeben. Die Voraussetzung für allen Dienst ist, zu erkennen, zu was hat mich Gott gesetzt. Wir dürfen wissen, wir haben einen klaren Auftrag. Wir machen nicht irgend etwas, sondern sind persönlich und ganz speziell für eine Aufgabe gemacht. Für alles was wir tun, ist es absolut wichtig, sich selbst diese Frage zu beantworten. Welches ist meine spezielle Aufgabe, für die ich auf dieser Welt bin? Bevor wir überhaupt etwas tun, müssen wir das Gott gewollte an uns entdecken. Wo das nicht geschieht, plätschert ein Leben in der Belanglosigkeit dahin. Es hat keine Kraft und bewegt auch nicht viel. Jedoch dort, wo ich mir meiner Gaben bewusst bin, sie voll einsetze und entfalte, da kommt das zum Tragen, was Gott hineingelegt hat. Wo ich mit einem falschen Werkzeug eine Arbeit mache, führt sie oft zu einem unbefriedigenden Ergebnis und ist wesentlich mühsamer als dort wo jeder Handgriff sitzt. Die Kirchen und Gemeinden haben nicht zu viel Unbegabte, sondern oft viel zu viel Jünger und Mitglieder, die sich ihrer Gaben und Aufgaben nicht bewusst sind. Da sind zu wenige, die sagen, der Herr hat gegeben, damit wuchere ich jetzt. 
Im Erkennen der Gaben wächst das Vertrauen zu dem, der die Gaben gegeben hat. Die an sich entdeckte Gabe fördert den Glauben. Nicht so sehr an sich selbst, sondern mehr an den, der mich zu diesem Werkzeug gemacht hat und gebraucht. Da ist alle fromme Bescheidenheit fehl am Platz. Da kann der Rückzug sogar zur Schuld werden, weil Gott etwas vor hatte, dem wir den Weg versperren. 
Jesaja hatte dieses Bewusstsein; ich bin Werkzeug. Die Worte die ich rede, bauen Verzweifelte auf. Sie führen die Müden zu neuer Kraft. Da bekommen die, die am Leben irre geworden sind, wieder einen Energieschub. Da sind Worte Evangelium, die Welten in Bewegung bringen. Da können Worte trösten, weil sie direkt aus dem Herzen des Trösters kommen. Seien wir uns dessen bewusst, welch große Gaben in uns gelegt sind, mit denen Gott die Welt von Grund auf erneuert.
Ist es da nicht an der Zeit, intensive Gabenforschung zu betreiben, damit die Müden Kraft bekommen und Gottes Kapital nicht in der Belanglosigkeit verpufft?

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