Sorgenwerfen gegen Drehwurm

der Umgang mit Sorgen zeigt was wir glauben.
„Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.“

Ps. 121, 4
Dieses Wort ist ein Gongschlag an den sorgenden Menschen. Siehe, mach die Augen auf, schau erst einmal richtig hin, dann erkennst du, dass Gott keine Schlafmütze ist. Dahinter liegt immer wieder der gleiche Vorwurf, dass Gott uns vergessen hat. Die Sorgen klagen an. Menschen drehen sich um sich und ihre verzweifelte Situation. Der Unglaube feiert seine Triumphe. Sorgen sind der Faustschlag gegen Gott, die beklagen, für alles selber verantwortlich zu sein. In dem, was mich jetzt gerade umtreibt und fertig macht, stehe ich hoffnungslos alleine da. Geballte Zweifel türmen sich auf und verbannen Gott auf das Rentnersofa, wo er es sich gemütlich gemacht hat. Sorgen sind eine Todesspirale, die in Atemnot stürzen. In der Sorge dreht sich der Mensch um sich und entfernt sich vom Leben.  Martin Luther sagte: Wir können nicht verhindern, dass die Sorgen wie Vögel über unsere Köpfe fliegen, wir können es jedoch verhindern, dass sie Nester bauen.
Das Verhindern ist das „siehe“. Schau auf den, von dem du im Augenblick nichts zu sehen glaubst. Siehe ist das festnageln an der Gegenwart Gottes. Es ist der Glaube in allem Zweifel. Es ist das Sorgenwerfen auf den, dem ich mehr vertraue, als dem,  was ich gerade sehe. Siehe ist der verwandelte Blick, den Christus dem Glaubenden schenkt. Dort wo wir uns auf Christus einlassen, können wir den sehen, den wir gerade nicht mehr sehen. Siehe ist der Christus-Blick, der den Vater in der dunkelsten Nacht erkennt. Es ist der Blick der Hoffnung, in aller Unmöglichkeit. Es ist die Rückkehr zu dem, aus dessen Händen ich mich mit meinen Sorgen losgerissen habe. Wir müssen unseren Sorgen den Christus geben, dann ist für alles gesorgt.
Drehen wir uns noch im Kreise, oder sind wir schon zum Sorgenwerfer geworden?

Eine Antwort

  1. wenn ich hin seh, dann seh ich „wenn du in Sorge bist, bin ich auch in Sorge“
    und das will ich ja nicht, dass Gott in Sorge ist
    und wenn das noch nicht greift, dann krieg ich richtig eins auf den Hinterkopf und es tut mir ganz schnell ganz ungemein leid, dass ich gezweifelt habe –
    was natürlich auch wieder Blödsinn ist, denn irren und fehlen ist ja nur menschlich –
    aber so sind wir nun mal – müssen uns immer erst ein paar mal im Kreis drehen bis wir wieder da ankommen wo wir eh schon sind 😆

    Alles Liebe

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