Unvermutete Nähe 

manch einer ist mit seinen Schmerzen verheiratet.
„Er wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue.“

Mich. 7, 9
Jeder kennt die düsteren und schweren Tage. Da sind Zeiten, in denen man im eigenen Saft schmort und keinen Ausweg sieht. Dauerstress und Probleme, die sich einfach nicht regeln lassen. Das ist wie bei den Jüngern, die sich nach Ostern nur noch in einem Loch verkrümeln wollten, um mit dem ganzen Erlebten fertig zu werden. Ihr Meister ist am Kreuz geendet und somit hat für sie nach verheißungsvollen Zeiten ebenso ein Kreuzweg begonnen. Überall nur Klage, Ach und Weh.
Unbemerkt begegnet ihnen Jesus auf diesem Rückzugsweg in die eigenen vier Wände. Sie nehmen ihn mit und laden ihn zum Essen ein. Beim Brotbrechen, o welch ein Wunder. Sie erkennen den Auferstandenen. Mitten in ihrer verzweifelten Situation ist Christus gegenwärtig. Da geht in der Nacht ein Licht auf. Da werden sie vom Erbarmen Gottes umschlossen. Mitten in aller Hoffnungslosigkeit feiert Christus mit den Seinen Eucharistie. Gerade wenn uns alle Lichter ausgehen, geht sein Licht an. Christus ist viel näher an unserer Not, als wir je wahr haben. Wir erfahren Gnade mitten in den beklagenswerten Umständen unseres Daseins. Dort wo menschlich der Ofen aus ist, ist schon längst die Wärme Christi da. Dort wo wir anfangen, uns mit unserem Elend zu arrangieren, feiert Christus seine Gegenwart. 
Wir trauern über dem Schicksal. Wir suchen Jesus im Grab, das er längst verlassen hat. Wir wundern uns immer neu, das er Tod, Grab und Nacht hinter sich lies und bleiben in unserem Trauer stecken. Wir müssen vergegenwärtigen, dass er gerade in unserem Jammer gegenwärtig ist. Somit ist genau dort, wo wir es nie vermuten, das Licht und die Gnade.

Christus lässt sich in seiner Fremdheit erkennen, wo wir mehr mit dem Schmerz vertraut sind.
Warum sollten wir in unserer Verzweiflung stecken bleiben, wenn bereits so viel Licht unter uns ist?

Eine Antwort

  1. Die Nachfolge…. Im Leid wissen, dass er auch gelitten hat… Wenn man Christus im Sinne der Nachfolge versteht, was ist dann das Leid?
    Da, um hindurch zu gehen, da, weil es sein muss, ob wir das nun verstehen oder nicht… Wenn Alles von Gott kommt, wie kann etwas gut oder schlecht sein?
    Das Licht kommt dann von ganz alleine und meist vollkommen unerwartet, wenn wir einfach nur weiter gehen und annehmen, was kommt, ohne zu unterscheiden zwischen gut und schlecht.
    Was natürlich nicht heißt, dass wir uns nicht mit unserem Fehl-Verhalten auseinander setzen müssen – Sag ich nur mal dazu, weil mir das oft entgegnet wird – Ich bin verantwortlich für mich, für mein Verhalten, aber ich kann nicht wissen und habe nicht zu beurteilen, warum mir was geschieht.
    Im Vertrauen liegt das Lamm beim Löwen.

    Einen wunder-baren Tag dir <3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert