Das Damals beruhigt das Heute

im Rückblick gewinnen wir Ausblick.
„Fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Jer. 6, 16
Vor ein paar Tagen ergab sich nach dem Mittagsgebet in unserer Hauskapelle ein weitreichendes Gespräch. Anlass war die Beerdigung des Maurermeisters, der uns in den Anfängen der Bruderschaft für das Bauhandwerk ausbildete. Innerhalb eines halben Jahres brachte er den damals jungen Brüdern, mit Anfang 20 alles bei, um dann das ganze Werk der Blumenmönche zum größten Teil in Eigenleistung aufzubauen. Im Nachhinein ein unvorstellbares Wunder, dass das alles so funktioniert hat. Wir konnten dem nachspüren, wie Gott seine Spuren minutiös gelegt hat, um zu dem zu kommen was wir heute sind. Dabei war dieser Moment nicht nur ein gehaltvolles Schwelgen in Erinnerungen, so wie man immer wieder sich die Geschichten von damals erzählt, nein, das hatte einen starken Nebenaspekt. Im Vergegenwärtigen des Handelns Gottes von damals, verblassten die Sorgen von heute. Es kam eine Energie auf uns zu, die uns anspornte, die Flügel über manchen Problemen nicht hängen zu lassen.
Perspektivlosigkeiten in der augenblicklichen Situation, bekommen im Rückblick eine neue Sicht nach vorne. Der Blick auf das, wo Gott bereits gehandelt hat, holt sein Handeln in die Gegenwart. Im Blick auf die Vorzeit vergrößern wir den Raum in dem Gott aktiv ist. Die augenblickliche Unruhe, findet Ruhe in der Horizonterweiterung nach hinten. Wo Gott Geschichte geschrieben hat, wird er sie auch heute und morgen schreiben. Im gezielten Blick auf die zurückliegenden guten Wege an der Hand Gottes, werden wir jetzt gehalten. Wo das heute dunkel ist, kommt das Licht von dem, der da war, der da ist und der da sein wird. Wo wir heute keine Ruhe finden, werden wir sie im gestern finden. Wir finden sie darin, dass der Gott der Geschichte, auch der Gott des Heute ist. Hinter jeder Not stehen die Wunder des ewig Handelnden. 
Wo können wir noch viel mehr, nicht nur die Geschichten von damals erzählen, sondern Gottesgegenwart im Heute manifestieren?
Einen gesegneten Sonntag wünsche ich euch. 

Eine Antwort

  1. ja, kann ich nachvollziehen… dabei muss man den Blick halt auch immer auf das Positive richten – was alles schon geklappt hat, was man mit Gottes Hilfe alles schon geschafft hat…

    Ich hab grad auch wieder eine Lösung gefunden für etwas, wo ich vor zwei Tagen noch keine Ahnung hatte, wie ich das machen soll… da hab ich dann auch mal wieder Gott angeschrien und geheult 😆 – das tut mir dann immer hinterher so leid, weil ich die Geduld verloren hab und das annehmen und so… aber es wirkt 🙂

    Einen lieben Gruß in den Sonntag <3

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