Der Umbruch im Kopf

Glaube ist weit mehr, als ein billiges „Kopf hoch!“
„Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen.“

Jes. 40, 26
Aus einer Augentherapie wird eine Glaubenstherapie. Manch einer kennt noch das Kinderspiel; ich sehe was, was du nicht siehst. Da steht einem etwas vor Augen, was die anderen erraten müssen. Der Prophet macht ein ähnliches Spiel, doch mit viel größerer Wirkung. Er löst im Denken des Gottesvolkes einen Dammbruch aus. In der Verbannung, in der der Blick nur auf Verfolgung, Ausbeutung und Erniedrigung liegt, reißt er die Köpfe herum. Seht nicht auf das, was euch vor Augen steht und das Leben schwer macht, sondern hebt den Blick. Seht nicht auf das Handeln von Menschen, seht auf das Handeln Gottes. Die Änderung der Blickrichtung ist der Weg des Glaubens. Der Glaube verdreht den Kopf. Er sieht Dinge, die in Gottes Macht stehen. Er sieht Wege, die es noch garnicht gibt. Er sieht das ganze Volk, befreit im verheißenen Land. Der Glaube lebt mit dieser Blickrichtung bereits in einer erfüllten Sehnsucht. Da ist etwas Realität, was noch garnicht da ist.
Wenn ein schwer Kranker, der all die leidvollen Behandlungen einer Chemotherapie durchlebt hat, die Nachricht bekommt: wir haben es geschafft, geschieht etwas Gewaltiges. Er bekommt schlagartig in all seiner Schwachheit und seinem Elend einen unvorstellbaren Energieschub. Der Ausblick auf Rettung, der Blick auf Heilung, multipliziert die Genesung. Der Blick auf das was Gott tut und tun wird, setzt eine Revolution in Gang. Der Glaube ist ein Umbruch im Kopf. Da lebt bereits die Zukunft in der Gegenwart. Da ist der jetzige Augenblick immer größer und weiter, als alle Kurzsichtigkeit. Wer die Augen aufhebt, hat die Hoffnung mit im Boot. Im Aufblicken stellt sich schöpferische Macht gegen menschliche Ohnmacht.
Unsere Blickrichtung entscheidet über Kraft oder Schwäche, über Glaube oder Verzweiflung. Worauf schauen wir?

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