Gott verschafft sich Gehör.
„Der Herr sprach zu Jeremia: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.“
Jer. 1, 9
Was hier geschieht ist mehr als eine Beauftragung. Ein junger Prophet wiird zum Sprachrohr Gottes. Nicht rede von oder über Gott und gib dabei dein Bestes, sondern du bist mein Mund. Gott, in seiner ganzen Autorität und Schöpfermacht redet durch einen Menschen. Der Mensch wird zur Stimmlippe Gottes. Es sind nicht nur die Lebensereignisse, über die Gott sich Gehör verschafft, es sind auch Menschen, die durch das Wort, ihn vergegenwärtigen. Gott bindet sich an einen Mund, über den er zu den Menschen kommt. Durch das gesprochene Wort geschieht seine Menschwerdung. Durch das Wort geschieht Schöpfung.
Ein unvorstellbares Geheimnis, das sich hier vollzieht. Hier redet nicht ein Mensch, sondern im Reden handelt Gott. Eine Berufung, bei der selbst Jeremia das Herz in die Hosentasche fällt. Zunächst scheut er und versucht Gott zu erklären, dass er zu jung dazu ist und keine Erfahrung hätte. Solch ein Auftrag kommt aller christlichen Bescheidenheit voll in die Quere. Doch Gott macht klar, es kommt bei seinem Handeln auf keinerlei Voraussetzungen an, die wir zu erfüllen haben. „Siehe, ich lege“. Gott machts! Daher keine faulen Ausreden. Wage es vor die Menschen zu stehen, wage es vor Großen und Kleinen den Mund aufzumachen, denn das was du sagst kommt von mir, das bin ich.
Hier entsteht ganz selbstvertändlich ein neues Bewusstsein, für den Dienst am Evangelium. Mit jedem Wort bringen wir Christus in die Welt. Die Menschen erfahren Gott, durch das Wort, das durch uns gegangen ist und dann heraustritt.
Wie sollen Menschen Gott hören, wenn nicht durch das Wort, das von uns ausgeht?