eine Nacht kann endlos schöpferisch sein.
„Gott, wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.“
Ps. 63, 7
Das klingt wie eine herzzerreißende Liebeserklärung. Gedanken, Empfindungen kreisen um Gott. Eine Innigkeit und Unzertrennlichkeit, die man nur von frisch Verliebten kennt. Die Nacht als Gottesbegegnung. Die Nacht als ein Versenken in die Tiefen des Daseins. Die Nacht führt uns sowieso in eine fremde Welt des Unterbewusstseins. Weit weg von allem Tagesgeschehen, löst sich der Druck von Ereignissen und Terminen. Erholung in einer anderen Welt. In der Nacht sind wir dem endlosen Sein am Nächsten. Man könnte schon sagen, da berührt uns ein Funke der ewigen Welt. Der Sekundenzeiger löst sich in der Unendlichkeit auf.
Wenn wir wach liegen, können wir uns in der zeitlichen oder ewigen Welt aufhalten. Warum quälen wir uns oft mit den vergangen Dingen des Tages, oder den Sorgen für morgen? Wir liegen; eben nicht schlafend sondern wach. Wir arbeiten nicht, sondern liegen nur. Weit weg von dem, was uns am nächsten Morgen wieder beschäftigen wird. Wir liegen wach, gehen dann mit unseren Gedanken entweder zurück oder voraus und schaffen dadurch Unruhe. Bleiben wir doch im Jetzt. Bleiben wir in der Nacht. Öffnen wir uns der endlosen Gegenwart Gottes. Suchen wir Christus im Herzensgebet; Jesus Christus erbarme die meiner. Tauchen wir in den formlosen Raum ein, wo sich die Gedanken in der heiligen Gegenwart der Nacht verlieren. Legen wir alles Gegenständliche von gestern und morgen ab und empfinden den tiefen Reichtum einer Gottesbegegnung. Wo wir solch eine nächtliche Praxis einüben, können unsere schlaflosen Stunden schöpferisch werden.
Warum sollten wir Angst haben, wenn wir wach liegen?
Eine Antwort
Ich hab heute Nacht ein Gedicht „geschrieben“ – irgendwo in dieser Zwischen-Welt zwischen wach und schlaf – und ich hab’s wieder gefunden, im „Wach“-Zustand – immerhin 🙂
Ich mag die Zwischen-Welten… wenn der Schleier zu einem Hauch wird….
Einen schönen November-Tag dir <3