„Allein aus Gnade“ zuckt hoch

nieder mit aller Trägheit der Frommen.
„Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir!“

Jes. 12, 6
Jubel, Festfreude, Reformation. Sind sich die Glaubenden dieses gravierenden Ereignisses bewusst? Es geht um die zentrale evangelische Botschaft. Fest der Barmherzigkeit; Erlösung, unverdient aus Gnade. Alles Begriffe, die uns anscheinend kaum noch berühren.
„Der Heilige Israels ist groß bei dir!“ Es geht um die Christus-Wirkung in uns. Gott hat sich komplett aus dem Fenster gelehnt, dass wir seine Größe erfahren. Begreifen wir noch das Wunder mit Gott versöhnt zu sein? Wir kommen uns doch so recht vor. So schlimm sind wir doch gar nicht, schlimm sind nur die anderen. Es ist Gottes Verdienst, dass wir nicht am Ziel vorbeischrammen. Sünde ist die Tatsache, dass wir ohne Christus kein Heil finden. Sünde ist übersetzt, aus seiner Bestimmung heraustreten. Es ist der Zustand ohne Gott. Daraus entsteht alles Elend. Sünde ist keine Tat, sondern das Stehen außerhalb dessen, was Gott für uns gedacht hat. In diese Sinnentleerung bringt er Christus. Gott kämpft um uns mit jeder Faser seines Seins. Das ist Barmherzigkeit. Das ist das Große. Das hat Martin Luther wieder ins Zentrum des Glaubens gestellt.
Den Zustand der Zielverfehlung durchbricht nicht der Mensch aus sich heraus, sondern Gott durch Christus. Somit führt und die Reformation nicht an ein historisches Ereignis, sondern zu diesem gewaltigen Geschenk des Heiligen Israels. Hier endet alles Leistungsdenken, weil sich Gott seinen Sohn geleistet hat. Hier beginnt das Fest – allein aus Gnade.
Spüren wir noch diese emotionale Kraft, die solch ein Geschenk auslöst? Können wir angesichts dieser Größe noch in Jubel und Dankbarkeit ausbrechen?

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