Barmherzigkeit verbindet 

die Welt sucht das Starke, Gott dagegen stärkt das Schwache.
„Denke keiner gegen seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen!“

Sach. 7, 10
Die Spannungen in einer Gemeinschaft entstehen nicht weil jeder liebevoll und wohlwollend denkt. Die Schwachheiten, Versäumnisse und Fehler reiben einander auf. Dort wo der eine sein „vermeintliches Soll“ nicht erüllt, löst er beim anderen Unmut aus. Unvollkommenheit ist unerwünscht. Bei den Schwachheiten, beginnt schnell ein Riesenrad im Kopf. Unsere Gedanken stehen ständig in der Gefahr sich an den Fehlern des Andern festzubeißen. Dabei entsteht Ablehnendes und Trennendes. Leicht lassen wir uns  durch Verletzungen, zur Distanz verleiten. In diesem Moment kommt es leicht zu der Reaktion: Ich bin okay, du bist nicht okay. Somit machen wir unser Denken zum Maßstab über den Anderen. Ich gehöre zu den Guten, der Andere ist schlecht. Welch eine Vermessenheit liegt in solch einem Denken. Damit erhebe ich mich über den Anderen.
Gott liebt das Schwache. Er sieht es als seine Aufgabe, das Schwache nicht zu verdammen, sondern aufzurichten. Christliche Gemeinde lebt nicht vom Aussortieren, sondern vom Vergeben. Gott baut sein Reich mit den Unvollkommenen, die er erlöst. Er verwirklicht sein Heil in den Schwachen. Im Reich Gottes gelten andere Regeln, als sie die Welt praktiziert. Die Schwachheit hat den Raum der Barmherzigkeit. Da ist der Bruder und die Schwester, die ausgestreckte Hand Gottes, die aufhilft. Wir sind nicht die Richter über dem Anderen, sondern Gottes Aufgabe an ihm. In der Bruderschaft sagen wir ab und zu, wenn wir uns an den Schwächen des Anderen stoßen: das fördert die Barmherzigkeit. So etwas entkrampft und verbindet.
Wie gelingt es uns, das Gemeinschaftleben mit solchen Gedanken zu entspannen und zu fördern?

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