Zugedröhnt sein verschließt Geheimnisse

nur an einer stillen Stelle legt Gott seinen Anker an.
„Seid stille vor Gott dem Herrn, denn des Herrn Tag ist nahe.“

Zef. 1, 7
Stille ist der Klangraum des Lebens. Alles Dasein beginnt und endet in der Stille. In der Stille endecken wir das Geheimnis unseres Seins, da findet Gottesbegegnung statt. Stille ist der ruhige Raum, in dem Gott und Mensch eins werden. In diesem Raum erschließt sich das Ewige dem Vergänglichen. Es ist der Ort, an dem der Daten- oder Energieaustausch mit der anderen Welt stattfindet, die uns umgibt. Diesen Austausch feiert die ganze Schöpfung und jede Blume, die am Wegesrand blüht.
Der Mensch hat aufgehört diese Stille zu feiern. Der Radiowecker begrüßt in den Tag, im Auto läuft der Morgenkanal. Das Handy fordert Daueraufmerksamkeit und ohne Surroundbeschallung geht es nicht mehr. Wehe es wird ruhig, dann ist das kaum mehr zu ertragen. Wir haben weitgehend die stillen Räume abgeschafft. Wundern wir uns da noch, warum die Menschen unruhig und hypperaktiv sind? Liegt es da nicht auf der Hand, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, was Gott von uns will? Bleiben da nicht viele Fragen nach unserer Wegführung unbeantwortet, weil die Reizüberflutung uns zugemüllt hat?
Wie nahe uns Gott ist, erleben wir in der Stille. Genau an dem Punkt, der für uns unerträglich geworden ist, an dem sonst nichts passiert. Wo es still wird, müssen wir die Stimmen aushalten, die in uns aufsteigen, die Fragen an uns stellen, die vielleicht Wege aufzeigen, die wir nicht wollen. Stille ist die Offenbarung meiner Selbst und die Gegenwart Gottes. Hier werden wir nüchtern und kommen zur Besinnung. Hier wachsen die Werte, die zur echten Liebe fähig machen?
Wahrscheinlich brauchen wir nicht lange suchen, um in diesem geheimnisvollen Raum, die Schätze des Lebens zu entdecken?

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