Heilsame Schockerlebnisse

irren ist menschlich, doch es geht auch anders.
„Der Tag des Herrn ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen? Doch auch jetzt noch, spricht der Herr, bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen!“


Joel 2, 11-12
Erkenntnis kann weh tun. Wenn uns plötzlich etwas klar wird, was wir jahrelang verdrängt haben, kann das einen heilsamen Schock auslösen. Menschen haben einen Verdrängungsmechanismus. Was wir nicht wahrhaben wollen, gibt es nicht. Es gibt Dinge, die wir ganz gezielt ausblenden und somit sind sie für uns nicht existent. Auch die Wahrheiten um Gott werden oft ignoriert und die eigene Sichweise forciert. Menschen stehen immer in der Gefahr des Irrtums und einer beschränkten Sicht. Immer wieder entdecken wir, jetzt ist der Groschen gefallen, was wir vorher ganz anders gesehen hatten.
Gott gibt sich in seiner ganzen Macht zu erkennen. Auch wenn wir ihn immer nur bruchstückhaft wahrnehmen, wird er sich offenbaren. Gottes Größe wird für uns nie fassbar werden, doch allein wo er wieder etwas vom Vorhang seiner Unfassbarkeit öffnet, erkennen wir nicht nur Gott sondern auch uns selbst. Gottesoffenbarungen sind große Stunden, doch auch Schrecksekunden, weil uns unser ganzer inner Widerstand gegen ihn aufgeht. Für jeden kommt der Augenblick, wo er Gott als Gott erfährt und den Irrtum an sich selbst erkennt. Für manch einen sind das die Schicksalstunden seines Lebens. Dort wo es keine Ausweichen mehr gibt. Dort wo uns die Wahrheit einholt und die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt. Die Größe Gottes beinhaltet den Schreck über uns selbst. Gottesoffenbarung muss Mark und Bein erschüttern, damit der Mensch sich vom Irrtum befreien lässt. Oft braucht es den Schmerz, dass wir zur Besinnung kommen. Mit ganzer Macht will Gott unser Herz, unser ganzes Dasein in seine Gegenwart stellen.
Somit sind die Konfrontationen mit Gottes Größe keine Vernichtungsschläge, sondern tiefgreifende Heilsmomente. Der Schreck ist das nach Hause kommen, zu dem, dem wir aus der Schule gelaufen sind. Erschrecken ist das beste, was uns passieren kann. Wir werden vom Irrtum befreit und können an unserem Lebensplatz in der Gottes Größe aufblühen.
Warum sollten wir da noch erschrecken, wenn wir in solch einer AHA-Situation, den wahren Gott erkennen?  

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