Schwach sein ist ganz groß

die, die meinen, sie hätten nichts in der Tasche, sind hoch angesehen.

„Der Herr ist hoch und sieht den Niedrigen und kennt den Stolzen von ferne.“
Ps. 138, 6

Wir können lückenlos an die Größe Gottes von gestern anschließen. Aus dieser Größe entwickelt sich ein ganz großes Erbarmen. Größe, die das Geringe erwählt. Erbarmen hat die vor Augen, die Gott nichts zu bringen haben. Die ihre eigenen Grenzen sehen, die mit ihren Zweifeln kämpfen, die ihr Leben nicht wie ein Tischtuch an fünf Zipfeln im Griff haben. Sein Herz schlägt für die, die mit ihren ganzen offenen Fragen an das Leben vor ihm stehen, sich ausgelaugt und leer vorkommen. Menschliche Schwachheit und das, wo wir nicht mit großartigen Leistungen glänzen können, sind die besten Voraussetzungen für Gottes Erbarmen. Menschliche Defizite sind die Plattform, an denen sich seine Größe entfaltet.

Heil und Erbarmen laufen bei denen, die sich selber groß vorkommen gegen Wände. Selbstgerechtigkeit bindet Gott die Hände. Eingebildete brauchen keinen großen Gott. Wo Menschen voll, groß und zu sind, brauchen sie keine Beachtung von Gott. Alleskönner und Besserwisser sind für Gott unbrauchbar.

Gott will das Sterbende zum Leben erwecken. Er will das Kranke und Geknickte gesund machen. Er will die leeren Hände füllen. Er will Christus den Beengten und in sich
Gefangenen bringen. Genau die Stunden, in denen wir meinen, jetzt geht nichts mehr, sind die größten Gottesstunden. Dort wo wir den Eindruck haben, das Leben sei gelaufen, weil widrige Umstände uns schachmatt gesetzt haben, steht ein gewaltiger Sonnenaufgang am Horizont.

Können wir nicht darauf stolz sein, dass uns Gott gerade da begegnet, wo wir ganz gering sind?

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