Was ist wahre Größe?

„So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet?“
Jes. 66, 1

Gott präsentiert sich in seinem besten Selbstbewusstsein. Er malt uns eine Beziehungsgleichung auf. 12 ist größer als 1. Auf plastische Weise zeichnet er Größenverhältnisse und stellt sich Menschen gegenüber. Er zeigt die Dimensions der Welten auf, die zwischen ihm und uns liegen. Die globale Welt unserer Kontinente, all die Errungenschaften der Menschen, all das Gewaltige,, das uns auf dieser Erde in Erstaunen versetzt, ist für ihn ein kleiner Fußhocker. Ein Mini-Möbelstück, das wir selbst nicht mehr sehen, wenn wir es von ein paar Stockwerken weiter ober betrachten wollten. Selbst die ewige Welt ist für ihn ein herrschaftlicher Sitzplatz. Gott ist für den Verstand nicht zu denken. Das sind Größenordungen, in denen unsere Hirnwindungen in die Endlosschleife geraten. Mit den allerkühnsten Vorstellungen können wir uns kein Bild von Gott ausmalen. Er passt in kein Format. Gott ist unbegreiflich.

Unsere Fragen an ihn wirken dagegen lächerlich. Deshalb geht die Frage an uns, was haben wir dem entgegenzusetzten. Es wird immer unmöglich sein, Gott in unseren Rahmen zu pressen. Alle Räume, auf die wir Gott festlegen wollen, alle Gedankengebäude, in die wir ihn einkreisen wollen, sind bedeutungslos. Wer sind wir, um Gott vorzuschreiben, wie er zu handeln hat? Wir werden immer an dem Bild scheitern, das wir uns von Gott gemacht haben. Welche Größe haben wir, ihm vorschreiben zu wollen, wie lange unsere Leidenswege sein dürfen? Warum zweifeln wir, wenn Gott nicht genau so handelt, wie wir uns das gerade vorstellen? Mit den Vorstellungen die wir von Gott haben, treiben wir ihn in die Enge. Wir wollen bestimmen, was er zu tun hat.

Wir stehen ständig in der Gefahr, seine Größe nicht zu akzeptieren und unsere Gedanken zu Maßstab zu machen. Hier beginnt, dass glauben heißt: Gott recht geben! Ihm recht zu geben, gerade an den Punkten, an denen wir ihn nicht verstehen, an dem wir sein Handeln an uns so ganz anders wünschen.

Bei seiner Größe dürfen wir jedoch immer wissen, dass er alles im Augen hat. Auch das Allergeringste hat bei ihm einen hohen Stellenwert, wo es mit sich machen lässt. Unsere Größe wächst, wo wir ihn groß sein lassen.

Mit welchen Gedanken bauen wir Gott ein Gefängnis?

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