die Wohltaten Gottes zu genießen ist nicht alles.
„Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“
Ps. 143, 10
Es ist immer wieder erhebend, das Wohlwollen Gottes zu erfahren und darin aufzugehen. Das ist das große Bekenntnis des Glaubenden, „du bist mein Gott.“ Du bist mein ein und alles. Du bist mein Heil, meine Erlösung und meine Freude. Du hast mich belebt und durch deinen Geist geführt. Ich bin in dir, du bist meine ganze Erfüllung. Gottes Wohlgefallen zu erfahren ist Festtagsstimmung. Wir sind von Christus angenommen und genießen diese aufbauende Atmosphäre. Das sind die Gottesdienste, bei denen unsere Sinne mit angesprochen sind, bei denen uns die Lieder mitreißen und wir uns rund herum wohlfühlen. Da klingt aus vollem Herzen: Du bist mein Gott. Das ist wie der tief beeindruckende Posaunentag, der Tausende in solche Glückmomente versetzt. Das sind die Augenblicke, in denen unser Bekenntnis überschwappt.
Wohlgefallen Gottes ist umwerfend, ist erfüllend, und beinhaltet gleichzeitig einen Auftrag. Gottes Wohlwollen will nicht bei uns stehen bleiben. Wir sind erfüllt, damit wir überfließen. Wir sind angerührt, damit wir in Bewegung kommen. Gottes Wohlwollen ist keine Abfüllanlage für leere Flaschen, sondern der Treibstoff für einen Schwerlastmotor. Christen sind keine Verbraucher, sondern Verschwender. Das was sie erfahren, was sie erfüllt, was in sie eindringt, bleibt nicht bei ihnen, sondern wird in ihnen vervielfältigt. Darum das Ringen nach Vermehrung, „Lehre mich tun.“ Erst wenn die eigene Erfahrung zur Handlung wird, entfaltet sich Wohlgefallen. Das was Gott in uns ausgefüllt hat, muss nach außen drängen. Ohne das Tun wären wir eigennützige Selbstverbraucher des Wohlwollens. Wir würden genießen ohne zu verschenken. Ohne das Tun kommt Reich Gottes in die Eisstarre.
Wo liegt unsere Verantwortung, das erhaltene Wohlgefallen zu multiplizieren?