Sehnsucht lässt blühen

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nur die Sehnsüchtigen bekommen mehr.

„Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land.“
Ps. 143, 6

Wenn wir nach einem heißen Wochenende montags ins Blumenhaus kommen, gilt der erste Blick den Hortensien. Sie erhaschen die meiste Aufmerksamkeit, durch ein Bild des Jammers. Blüten und Blätter hängen fast bis zur Unkenntlichkeit über den Topfrand herunter. Sie lechzen nach Wasser.

Ein eindrückliches Bild für Menschen ohne Gott. Wo Gott fehlt ist dürres Land. Gottesmangel ist Wüste. Deshalb offenbart sich Gott immer wieder als Quelle, als Meer, als erquickendes Wasser. Nur der, der die Oase kennt, kann Sehnsucht danach entwickeln. Gott hat uns die Sehnsucht ins Herz gelegt. Da ist niemand, der ein unbefriedigendes Leben führen will, jeder streckt sich nach Erfüllung und Sattheit aus. Augustinus sagte: Unser Herz ist so lange unruhig, bis es seine Ruhe in Gott findet. Dieser Drang und dieser Sog ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Sehnsucht ist die Sucht nach Erfüllung, nach Vollkommenheit.

Der Zielpunkt der Sehsucht liegt allein in Gott, wie für die Hortensie im Wasser und nicht Red Bull. Jeder Versuch Sehnsucht mit anderen Mitteln zu stillen, lässt Dürre zurück. Für den Glaubenden gibt es nur eine Richtung, in die er seine leeren Hände ausstreckt. Erquickung der vom Leben ausgehungerten gibt es allein in Christus. Wir sind nicht der Wüste ausgesetzt, sondern wir werden in der Eucharistie gesättigt. Der nach Gott Lechzende findet das aufbauende Wort, erfährt den belebenden Christus. Auch wenn die Hitze noch so groß ist, der Boden erschreckende Risse von Trockenheit hat, sind wir von einer Quelle umgeben, die die Blüten wieder straff werden und die Farben leuchten lässt.

Von welchen Quellen ersehnen wir sonst noch Erquickung?

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