Siegestaumel ist unser Lebensgefühl

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wer Gott erlebt, kann einfach nur singen

„Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herr behält den Sieg!“
Ps. 118, 15, 16

Viele haben den Herbst 89 noch in lebendiger Erinnerung. Deutschland im Siegestaumel. Trabbischlangen auf den westdeutschen Autobahnen. Die Mauer ist weg. Wir sind frei! Wir haben vor Freude vor dem Fernseher geweint.

Christen leben im Ausnahmezustand. Sie sind herausgenommen aus Stacheldraht und Betonmauern. Das Christus-Ereignis hat die Welt auf den Kopf gestellt. Gott hat mit seinem aktiven Arm, eine Schneiße in das Leben gebahnt. Die Gemeinde, die Glaubenden können mit Champagner den Sieg feiern. Sie singen und tanzen auf den Mauern über einen Sieg, den niemand mehr streitig machen kann, von einem Sieg, der unanfechtbar ist. Diese Festfreude ist das Lebensgefühl der gerecht Gemachten.

Sehen wir wie Sieger aus? Leben wir als solche, die auf den bezwungenen Mauern singen und den Durchbruch feiern?
Warum kommen wir immer noch als die Leidenden und Kämpfenden daher?

Natürlich steht am Anfang noch ein Großteil der Mauer, doch die Grenzen sind offen. Wir können ohne das Genick einziehen zu mussen durch. Das alte Lied ist ausgesungen, der Jammer lachhaft, vor den Mauerresten, die gleich daneben durchgebrochen sind.

Wollen wir uns immer noch hinter fallenden Betonfragmenten verstecken und die Not beklagen? Was hält uns zurück, ein paar Meter weiter in den Durchbruch zu stehen und mit Freude vom Sieg zu singen?

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